Hunde, die nicht haaren, gelten als besonders geeignet für Allergiker. Doch gibt es solche Hunde überhaupt und welche Rassen kommen infrage, wenn du von einer sogenannten Tierhaarallergie geplagt wirst?
All diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel für dich und stellen die 20 wundervolle Rassen vor, die du dir unbedingt genauer anschauen solltest, wenn du dich trotz Allergie nach der Begleitung eines vierbeinigen Freundes sehnst!
Der sogenannte Allergikerhund, gibt es ihn?
Solltest du, egal ob schon länger oder erst seit kurzem von einer Allergie gegen Hunde geplagt werden, hast du vielleicht schon mal von sogenannten „Allergikerhunden“ gehört. Unter diesem Begriff werden für gewöhnlich Hunderassen zusammengefasst, die nicht oder nur sehr wenig haaren und somit besonders gut für Allergiker geeignet sein sollen.
Doch ist das wirklich so?
Zunächst ist es wichtig, zu verstehen, woher deine Allergie genau kommt, bzw. was diese genau auslöst. Denn tatsächlich ist der Begriff „Tierhaarallergie“ oder auch „Hundehaarallergie“ recht irreführend. Von diesen Bezeichnungen könnte man nämlich ableiten, dass du gegen die Haare der meist flauschigen Vierbeiner allergisch bist.
Von dieser leicht falschen Bezeichnung dieses lästigen Problems stammt auch die Annahme, dass nicht haarende Hunde in jedem Fall für Leute mit einer solchen Allergie geeignet sind.
In Wahrheit sieht es aber meist ein klein wenig anders aus: Nicht die Haare selbst, sondern der Speichel, Talk und andere Körperflüssigkeiten von Hunden enthalten verschiedene, allergieauslösende Stoffe, welche an ihren Haaren haften bleiben und sich so in deinem Zuhause verbreiten und dann so deine Symptome verursachen.
Daher ist es eben auch ein gefährlicher Trugschluss, zu glauben, nur, weil ein Hund nicht haart, sei er für jeden Allergiker geeignet.
Doch welche Rassen sind nun geeignet(er)?
Bevor du nun also freudig einen „Allergikerhund“ in deine Familie aufnimmst, ist es zunächst wichtig, dich intensiver mit deiner Allergie auseinander zu setzen. Hierbei kann dir z.b. auch ein Allergologe weiterhelfen. Mit seiner Unterstützung kannst du durch Allergietests genau herausfinden, auf welche Stoffe, meist Proteine, eines Hundes du reagierst. So kannst du dann Rückschlüsse ziehen, welche Rasse für dich am ehesten infrage kommt.
Solltest du beispielsweise auf den Speichel der Fellnasen reagieren, macht es wenig Sinn, eine Rasse zu wählen, welche zwar nicht oder kaum haart, dafür aber dazu neigt, öfter zu sabbern.
Nachfolgend haben wir für dich eine Liste aus 20 tollen Rassen zusammengetragen, welche aus unterschiedlichen Gründen interessant für Betroffene einer Hundeallergie sind.
Natürlich gibt es noch weitere Hunderassen, die, je nach genauer Ausprägung und Stärke deiner Allergie für dich relevant sein können. Falls du also noch mehr Rassen kennenlernen möchtest, schau doch beispielsweise mal in unseren Artikel zu den schönsten Hunderassen der Welt rein!
Pudel
Auf der Liste der „antiallergenen“ Hunde steht der Pudel fast immer ganz oben – und das zu Recht!
Nicht umsonst ist er die Rasse, mit der bereits viele andere gekreuzt wurden, um allergikerfreundliche „Designermischungen“ zu kreieren.
Wie bereits oben erklärt, kann auch beim Pudel eine allergische Reaktion nicht ausgeschlossen werden, aber dennoch gehört er zu den bekanntesten Hunden, die nicht haaren und somit ihre allergenen Stoffe nicht unnötig in deinem Zuhause verteilen.
Noch dazu gilt der Pudel als besonders freundliche und gelehrige Rasse, die eine starke Bindung zu ihrem Besitzer aufbaut.
Übrigens: Die allergikerfreundlichen Eigenschaften des Pudels findest du in jeder seiner vorkommenden Größen – egal ob Toy-, Zwerg-, Mittel-, oder Königs- bzw. Großpudel.
Malteser
Sie sind klein, süß, energiegeladen und ihr strahlend weißes Fell ist ihr Markenzeichen – Malteser sind aus vielen Gründen sehr beliebte Begleiter für die unterschiedlichsten Menschen und auch du solltest vielleicht einen genaueren Blick auf die Rasse wagen.
Da ihr Fell keine Unterwolle besitzt und zudem keinen typischen, jahreszeitbedingten Fellwechsel durchläuft, haaren diese quirligen Hunde so gut wie gar nicht und ihr Allergiepotential ist auf ein Minimum reduziert.
Falls du nun mehr über diese kleine aber spannende Rasse erfahren möchtest, wirf doch mal ein Blick in unser Rasseportrait!
Yorkshire Terrier
Genauso niedlich, klein und tendenziell gut für Allergiker geeignet wie der Malteser, aber dafür ein wenig farbenfroher, was sein langes, glänzendes Fell angeht – das ist der Yorkshire Terrier. Auch er hat keine Unterwolle und durchläuft keinen Fellwechsel, weshalb er wesentlich weniger Allergene in seiner Umgebung verteilt als die meisten anderen Hunderassen.
Shih Tzu
Wie Yorkies haben auch Shih Tzus ein eher haarähnliches Fell, besitzen allerdings im Gegensatz zu anderen Kandidaten auf unserer Liste Unterwolle. Gerade dieses zweilagige Fell qualifiziert sie aber zu einem potenziellen Kandidaten, wenn du als Allergiker auf der Suche nach einem neuen Wegbegleiter bist, da die wenigen Haare, welche ihnen ausfallen, in der zweiten Schicht des Fells hängen bleiben und sich so nicht unnötig verteilen.
Bichon Frise
Eine weitere kleine und zudem extra flauschige Rasse, die nicht fehlen darf, wenn du gerade nach einem vierbeinigen Begleiter Ausschau hältst und dir deine Allergie diese Suche erschwert, ist der Bichon Frise. Die fröhliche und anhängliche kleine Hunderasse kommt ohne Unterwolle und Fellwechsel aus, wodurch sich ihr Allergiepotential drastisch verringert.
Havaneser
Dem Malteser nicht unähnlich, allerdings ein wenig größer und zudem in verschiedenen Fellfarben vorkommend ist der Havaneser, eine Hunderasse, welche du dir unbedingt einmal anschauen solltest, wenn du gerade auf der Suche nach einem neuen Wegbegleiter trotz Allergie bist. Wie bei Maltesern und Yorkshire Terriern wächst auch das Fell des Havanesers stets weiter und fällt so nur ganz selten aus. Ebenso hat diese Rasse keine Unterwolle und der lästige Fellwechsel bleibt hierdurch auch aus.
Bolonka Zwetna
Ob ein Bolonka Zwetna für dich als Allergiker geeignet ist, musst du zwar sehr individuell für dich alleine herausfinden, wir möchten ihn dennoch in unsere Liste hier aufnehmen, da auch diese Rasse als wenig haarend gilt.
Anders als einige andere Rassen in diesem Artikel verfügt der Bolonka Zwetna sehr wohl über eine Art Unterwolle und haart, je nach Jahreszeit, etwas stärker. Dennoch hält sich der Haarverlust der Rasse stark in Grenzen und die abgestoßenen Haare haften zudem im übrigen Fell, sodass sie sich nicht, samt der allergieauslösenden Stoffe, in deinen Wohnräumen verteilen.
Solltest du also beispielsweise die Möglichkeit haben, dass ein Familienmitglied ohne Allergie deinen flauschigen Freund regelmäßig (am besten draußen) bürstet, so kann diese Rasse durchaus interessant für dich sein.
Chinesischer Schopfhund
Wenn du nun direkt daran denkst, dass keine Haare auch keine Probleme bedeuten, wenn es darum geht trotz Allergie einen passenden Hund zu finden, könntest du dich leider irren. Denn ob ein chinesischer Schopfhund mit seiner meist sehr geringen Haarpracht auch wirklich das Allergierisiko mindert, ist bis heute nicht eindeutig belegt.
Da du nicht auf die Haare selbst, sondern auf bestimmte Enzyme im Speichel, etc. der Vierbeiner allergisch reagierst, kann auch ein chinesischer Schopfhund dich zum Niesen und Kratzen bringen.
Aber natürlich verliert er auch weniger Haare als ein voll behaarter Hund, denn was er nicht hat, kann er nun mal nicht verlieren. Auch muss er öfters gebadet und generell gut gepflegt werden, wodurch sich kein getrockneter Speichel auf seiner Haut oder den Haaren sammeln kann.
Schnauzer
Egal ob Mini-, Standard- oder Riesenschnauzer – diese Rasse produziert von Natur aus weniger Hautschuppen als andere Hunde und haart und sabbert auch deutlich weniger als viele ihrer Verwandten von anderen Rassen. All das hat ihnen ihren Platz auf unserer Liste der allergikerfreundlichen Hunde gesichert und auch du solltest vielleicht einen genaueren Blick auf diese spannende Rasse werfen, vor allem, wenn du einen eher aktiven Lebensstil pflegst.
Xoloitzcuintle
Der Xoloitzcuintle, auch „Xolo“ genannt, ist der zweite Nackthund, welcher sich einen Platz auf dieser Liste sichern konnte. Die mexikanische Rasse kommt in drei Größen (Miniatur, Mittel und Standard) daher und überzeugt nicht nur durch ihr geringeres Allergiepotenzial, sondern auch durch ihren starken Charakter und ihr anhängliches und eng an die Familie gebundenes Wesen.
Italienischer Windhund
Diese Rasse wird liebevoll auch „italienisches Windspiel“ genannt und ist durch ihr kurzes, weniges Fell ohne Unterwolle ein würdiger Kandidat, den du unbedingt auf deiner Suche nach deinem zukünftigen Hundekumpel beachten solltest.
Die quirligen und eher kleinen Windhunde haben ein lustiges Wesen und sind, windhundtypisch, phasenweise sehr aktiv, verspielt und gelehrig. Wenn du dir also einen nicht ganz so großen Hund, mit dem du viel unternehmen kannst und der dich gerne überall hin begleitet in deinem Leben wünschst, sollte der italienische Windhund weit oben auf deiner persönlichen Liste stehen.
Basenji
Wenn du dich für den Basenji als Rasse interessierst, solltest du sicher gehen, alle Eigenschaften dieses Hundes zu kennen und ihn nicht nur aufgrund seiner vermeintlichen Eignung für Allergiker auszusuchen.
Denn um einen hat der Basenji normales, kurzes Fell und verliert dieses auch, wenn auch durch die fehlende Unterwolle weniger davon. Und zum anderen, ist diese aus Afrika stammende Rasse mit ihrem selbstständigen Wesen und großen Intelligenz sicher kein Hund für jedermann. Nicht ohne Grund wird sie oft auch als katzenähnlich beschrieben.
Airedale Terrier
Wenn du nicht nur einen allergikerfreundlichen, sondern auch besonders abenteuerlustigen Hund als Begleiter suchst, könnte der Airedale Terrier hervorragend zu dir passen. Diese aufgeweckte, große Rasse hat ein leicht drahtiges, aber durch die Locken ebenso flauschiges Fell. Trotz Unterwolle haaren dieser Terrier kaum und könnte daher die Lösung für dein Allergieproblem sein.
Bedlington Terrier
Ihr Aussehen wird oft mit einem Lamm verglichen und tatsächlich ist auch ihr Charakter lammfromm, wenn es um ihren Menschen geht. Der Bedlington Terrier ist, ähnlich dem Airedale Terrier, für Allergiker durch sein lockiges, kaum haarendes Fell interessant, da er so seine allergieauslösenden Enzyme kaum in seinem Umfeld verteilt.
Allerdings handelt es sich bei beiden Terrierrassen um solche, die durchaus einen Jagdtrieb aufweisen können und durch ihre Intelligenz eine konsequente Erziehung benötigen, um zum idealen Begleiter in allen Lebenslagen für dich zu werden.
Cairn Terrier
Typisch Terrier kommt der Cairn Terrier frech und auch mal laut daher, aber eben auch mit dem rassetypischen, pflegeleichten und für Menschen mit Allergie besonders interessanten Fell. Er haart so gut wie gar nicht und wenn sein Fell einige wenige Male im Jahr auf die richtige Länge getrimmt wird, ist die Fellpflege des Cairn Terriers schon so gut wie erledigt. Da er beim ausgiebigen Spielen und Toben keine Haare in deinem Zuhause verteilt, bist du den Allergenen, die oft an diesen haften, deutlich weniger ausgesetzt.
Lagotto Romagnolo
Wenn du gerne trotz deiner Allergie einen flauschigen Vierbeiner an deiner Seite hättest, könntest du diesen in einem Lagotto Romagnolo finden. Der italienische Wasser- oder auch Trüffelhund haart ähnlich dem Pudel so gut wie gar nicht und sein Fell ist äußerst pflegeleicht, was ihn besonders für Allergiker interessant macht.
Er ist ein ausgezeichneter Begleit- aber auch Wachhund für aktive Menschen und besticht mit seinem munteren und stets freundlichen Wesen.
Afghanischer Windhund
Wenn du das erste Mal die Haarpracht eines afghanischen Windhundes erblickst, dürfte das Letzte, woran du denkst, sein, dass genau diese Hunderasse sich für dich eignen könnte. All die Haare und dann auch noch so lang, aber glücklicherweise verlieren Windhunde dieser Rasse nur wenige von ihnen, sodass sie auch nur minimal die an den Haaren haftenden Allergene in deinen vier Wänden verteilen.
Natürlich braucht eine derartige Mähne wie die des „Afghanen“ eine regelmäßige Pflege, aber sollte dich dieser Punkt nicht stören, könntest du in ihm einen treuen, eleganten und verspielten Gefährten für die Zukunft finden.
Soft Coated Wheaten Terrier
Wie viele andere Terrier auch, wird der Soft Coated Wheaten Terrier, welcher sogar nach den Eigenschaften seines Fells benannt wurde, oft als gute Option für Allergiker angesehen. Zwar müssen Hunde dieser Rasse regelmäßig gebürstet werden und ihr Fell bedarf generell einer konstanten Pflege, jedoch haaren sie hierfür wenig, was deiner Allergie definitiv zugutekommt. Zudem wächst ihr Fell ohne Unterwolle, was die verlorenen Haare weiter minimiert.
Australian Silky Terrier
Wie es schon in seinem Namen steht, hat der australian silky Terrier besonders seidiges, glattes und langes Fell. Dieses wächst ohne Unterwolle und Fellwechsel, wodurch auch diese Rasse für dich potenziell infrage kommen könnte, wenn du auf der Suche nach einem allergikerfreundlichen Hund bist.
Samojede
Zugegeben, mit seinem flauschigen Fell ist der Samojede sicher nicht die Rasse, welche dir als Erstes in den Sinn kommt, solltest du an einer Allergie leiden. Dennoch kann sich ein genauerer Blick auf diese majestätische Rasse durchaus lohnen. Denn auch wenn Samojeden durchaus haaren, so verlieren sie dabei kaum Hautschuppen, wie die meisten anderen Hunderassen. Es ist also wichtig, dass du weißt, was genau deine allergische Reaktion auslöst, um einschätzen zu können, ob der Samojede als Rasse für dich infrage kommt.
Labradoodle
Labradoodle sind eine sogenannte „Designerrasse“, das bedeutet, dass sie keine offiziell anerkannte Rasse darstellen und im Grunde ein „geplanter Mischling“ sind. Hierfür wird der allseits beliebte Labrador mit einem Pudel gekreuzt, um die positiven Eigenschaften beider Rassen und vor allem das allergikerfreundliche Fell des Pudels, in einem neuen, niedlichen Hund zu vereinen.
Allerdings besteht bei Mischlingen, ob geplant oder nicht, immer eine gewisse Unsicherheit, was den schlussendlichen Charakter und die Gesundheit der Tiere angeht. Zudem gibt es keine Garantie, dass die Welpen die Felleigenschaften des kaum haarenden Pudel übernehmen.
Goldendoodle
Die zweite „Designerrasse“ auf unserer Liste ist der Goldendoodle, eine Mischung aus Golden Retriever und Pudel. Auch für ihn gilt, was wir dir schon beim Labradoodle erklärt haben: Bei der Wahl eines Goldendoodle Welpen solltest du als Allergiker genau darauf achten, welches Fell der beiden Elternteile sich an den Nachwuchs vererbt hat, um möglichst sicherzugehen, dass dein neuer, pelziger Freund dir in Zukunft Freude anstatt einer laufenden Nase und tränenden Augen beschert.
Bollipoo, Bordoodle, Maltipoo und Co.
Mittlerweile gibt es noch unzählige weitere „Designermischungen“, die es sich zum Ziel gemacht haben, die positiven Eigenschaften eines allergikerfreundlichen Hundes mit einer weiteren Rasse, auf die das von Natur aus nicht zutrifft, zu kombinieren oder aber gleich zwei „Allergikerhunde“ zu kreuzen, um mehr Auswahl für Menschen mit Hundeallergie zu schaffen.
Hierbei ist der Name dieser neuen „Rasse“ stets eine Kombination aus den Namen der beiden gekreuzten Hunderassen:
- Borderdoodle = Border Collie + Pudel (eng.: Poodle)
- Maltipoo = Malteser + Pudel (eng.: Poodle)
- Bollipoo = Bolonka Zwetna + Pudel (eng.: Poodle)
- Usw.
An dieser Stelle möchten wir dich unbedingt darauf hinweisen, dass, sobald eine haarende Rasse mit einer nicht bzw. nur wenig haarenden Rasse wie dem Pudel gekreuzt wird, es keine Garantie dafür gibt, dass die Welpen automatisch die positiven Eigenschaften der nicht haarenden Rasse tragen.
Es gibt bei solchen Mischungen immer auch die Möglichkeit, dass sich die Eigenschaften der zweiten Rasse durchsetzen und somit die Rechnung, einen neuen, allergikerfreundlichen Hund zu erschaffen, nicht aufgeht.