in , ,

Zahnpflege beim Hund – Der Ratgeber für gesunde Vierbeiner Zähne

„Sitz“ und „Platz“ zu lehren, gehört zu den einfacheren Aufgaben eines Hundehalters.
Zu wissen, wie du die Zähne deines Hundes pflegst? Das ist tatsächlich ein bisschen schwieriger. Aber keine Angst – wir haben alles, was du für die optimale Zahnpflege wissen musst und um das Gebiss deines Vierbeiners lange gesund zu halten hier für dich zusammengefasst!

Damit dein Liebling auch in ein paar Jahren noch ein strahlendes Lächeln für dich hat, ist die richtige Zahnpflege Pflicht!

Warum brauchen Hundezähne extra Pflege?

Falls du dich nun aber berechtigterweise fragst, warum die Beißerchen deines Vierbeiners überhaupt zusätzliche Pflege brauchen und ob das nicht alles total übertrieben ist, lass uns gemeinsam nach der Antwort schauen, warum Zähne putzen auch für den Hund sinnvoll ist.

Ok, ganz Unrecht hast du nicht, denn durch den Speichelfluss und die größeren Zahnzwischenräume ist das Gebiss deines Lieblings durchaus darauf ausgelegt, sich selbst zu reinigen. Diese tolle Fähigkeit hat er von seinen Urahnen geerbt und bis heute beibehalten. Leider gilt dies aber nicht für andere Aspekte seines Lebens: Denn sowohl die Ernährung als auch der Alltag eines Hundes ist heute ein anderer, als er es vor einigen dutzenden oder hunderten Jahren war.

Daher ist auch die Selbstreinigung des Gebisses, so toll sie auch von der Natur gedacht ist, heute nicht mehr ausreichend und es ist daher eine mehr als gute Idee, deinem treuen Begleiter bei der Pflege seiner Zähne zu helfen.

Hundeplaque: Wie und warum entsteht er?

Um deinem Hund bei der Zahnhygiene vernünftig helfen zu können, solltest du aber erst einmal wissen, wie sich Plaque auf den Zähnen deines Hundes bildet und warum dieser ein größeres Problem sein kann, als du vielleicht denkst.

Jedes Mal, wenn dein Hund frisst, bildet sich klebriger Zahnbelag auf den Zähnen. Wenn dieser, jetzt noch weiche, Belag nicht entfernt wird und beginnt, sich mit den Salzen im Speichel deines Hundes zu vermengen, verhärtet er sich über kurz oder lang und wird so zum allseits bekannten Zahnstein.

Plaque kann sich innerhalb von etwa 36 Stunden zu Zahnstein verhärten. Deshalb ist es für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes wichtig, seine Zähne regelmäßig und dauerhaft sauber zu halten.

Große Mengen Plaque oder Zahnstein können eine Vielzahl negativer Folgen mit sich bringen, welche du deinem Pfotenkumpel sicherlich ersparen möchtest.

Folgen unzureichender Zahnpflege beim Hund

Doch was passiert, wenn wir uns nicht ausreichend oder überhaupt nicht um die Zähne unserer Vierbeiner kümmern? Ähnlich wie bei uns Menschen, können auch beim Hund schlecht gepflegte Zähne viele und vor allem weitreichende Konsequenzen haben.

  1. Mundgeruch
    • Eine noch recht harmlose und trotzdem sehr unangenehme Folge vernachlässigter Zähne kann übler Mundgeruch bei deinem vierbeinigen Begleiter sein. Dieser entsteht durch Plaque und Bakterien, die sich immer mehr ansammeln, je länger die Zähne ungepflegt bleiben.
  2. Zahnfleischentzündungen
    • Ist genug Plaque vorhanden, führt dieser früher oder später zu Entzündungen des Zahnfleisches. Diese Entzündungen verursachen nicht nur Schmerzen, sondern stören deinen Hund auch beim Fressen, wodurch er unter Umständen schlechter oder irgendwann gar nicht mehr frisst.
  3. Zahnverlust
    • Bleibt das entzündete Zahnfleisch unbehandelt, führt es bald zu Zahnfleischrückgang und danach auch dazu, dass der Zahn selbst und der Kieferknochen angegriffen wird. Wenn dies der Fall ist, kommt es nicht selten dazu, dass dein Vierbeiner den betroffenen Zahn früher oder später verliert.
  4. Schmerzen
    • Auch wenn du es dir beim Lesen all dieser Probleme sicher schon denken kannst: ungepflegte Zähne und die daraus folgenden Konsequenzen können für deine Fellnase schnell unangenehm und vor allem auch sehr schmerzhaft werden. Solltest du schon einmal selbst Zahnschmerzen gehabt haben, wirst du uns sicher zustimmen, dass du so etwas deinem Liebling sicher ersparen möchtest.

Zahnpflege im Alltag

Neben der gezielten, zusätzlichen Zahnpflege, gibt es auch einige tolle Möglichkeiten, die Zähne deines Hundes bequem im Alltag zu pflegen und sauber zu halten.
Dies hat den Vorteil, dass es ganz automatisch und nebenbei geschieht, ohne, dass du deinen Liebling an ein zusätzliches Ritual gewöhnen musst.

  1. Dental-Leckerlis
    • Dass die Zahnpflege bei Hunden ein immer größeres Thema bei heutigen Hundehaltern wird, ist nicht nur uns, sondern auch den Herstellern von Hundefutter und Leckerlis bereits aufgefallen. Daher gibt es mittlerweile eine ganze Bandbreite an speziell geformten und mit besonderen Inhaltsstoffen versehenen Leckereien, welche die Zähne deines Hundes sauber und gesund halten sollen. Längst nicht alle dieser speziellen Leckerlis weisen eine hohe Qualität und sinnvolle Inhaltsstoffe auf, daher solltest du auch hier, wie bei jedem Futtermittel für deinen Vierbeiner, auf die einzelnen Komponenten achten und diese gegebenenfalls erst nachschlagen.
  2. Spezielle Kauspielzeuge
    • Auch unter den Kauspielzeugen gibt es solche, die darauf ausgelegt sind, bei der Reinigung des Hundegebisses zu helfen. Oft sind diese Spielzeuge aus buntem, relativ weichen Kunststoff. Falls dich dieser Umstand bisher abgeschreckt hat und du Sorge hast, deinem Hund versehentlich schädliche Materialien zum Zerkauen anzubieten, achte beim Kauf solcher Dental-Spielzeuge (und Spielzeuge generell!) stets darauf, dass diese ein TÜV-siegel aufweisen und keine Nitrosamine enthalten.
  3. Rohe Knochen
    • Rohe Knochen sind mit die natürlichste Zahnpflege die es für deinen Vierbeiner gibt. Sie sind nicht nur eine super Beschäftigungsmöglichkeit, sondern reinigen auf Grund ihrer Form und Elastizität besonders effektiv Hundezähne.
  4. Kein Essen vom Tisch
    • Auch wenn dein pelziger Schatz die süßesten Augen der Welt hat, wenn es um menschliches Essen geht, solltest du seiner Kunst nach einem kleinen Happen deines Abendbrotes zu betteln besser widerstehen. Hunde sind nicht darauf ausgelegt, menschliches Essen zu verzehren und zu verdauen, daher tust du nicht nur seinen Zähnen, sondern auch seinem Magen einen Gefallen, wenn du in diesem Fall ausnahmsweise mal „nein!“ sagst.
Routinekontrollen beim Tierarzt sorgen dafür, die Zahnpflege beim Hund zu erleichtern.

Zahnpflege beim Hund: Zähne putzen

Um das Zähneputzen für euch beide so stressfrei wie möglich zu gestalten, brauchst du einen Plan, das richtige Material und viel Geduld.

Was du brauchen wirst:
Verwende eine Zahnpasta, die für Hunde entwickelt wurde. Menschliche Zahnpasta hat Inhaltsstoffe, die dein Haustier krank machen können, und im Gegensatz zu uns Menschen ist das Ausspucken ein Trick, den sie nicht beherrschen!

Besorge dir eine Zahnbürste für Haustiere. Die Borsten sind weicher und dichter als bei menschlichen Zahnbürsten. Für kleinere Hunde oder Welpen kannst du eine Fingerbürste kaufen.

Das ist sehr wichtig. Verwende KEINE normale Zahnpasta für Menschen für deinen Hund. Die meisten menschliche Zahnpastas enthalten Fluorid, das für Hunde extrem giftig ist. Zahnpasta für Hunde findest du in den meisten Zoohandlungen.

Einige Zoohandlungen bieten auch Hundemundwasser an, das du in den Wassernapf geben kannst, um Bakterien abzutöten und Plaque zu reduzieren. Bei richtiger Anwendung und Verdünnung im Wasser deines Tieres ist das Hundemundwasser sicher, achte nur darauf, dass dein Tier nicht die ganze Flasche in die Finger bekommt. Wie auch bei Zahnpasta, solltest du kein menschliches Mundwasser für deinen Hund verwenden.

Hundezahnputz-Tipps

Hunde sollten an das Zähneputzen mit Zahnbürste langsam herangeführt werden.

Beginne im frühen Alter (du kannst bereits mit 8 Wochen mit dem Zähneputzen deines Welpen beginnen), um den besten Erfolg zu erzielen.
Gewöhne deinen Hund daran, dass du sein Maul anfasst, BEVOR du mit dem Zähneputzen anfängst. Tauche deinen Finger in etwas, das er mag, wie z.B. Knochenbrühe, und reibe dann deinen Finger an seinem Zahnfleisch.
Habe realistische Erwartungen. Zahnpflege beim Hund braucht Zeit und Geduld. Besonders beim Zähneputzen deines Vierbeiners.

Wenn du anfängst, wirst du nur ein paar Zähne für ein paar Sekunden pro Tag putzen können und dich mit der Zeit langsam hocharbeiten.
Bleibe ruhig und lobe deinen Hund während des gesamten Putzvorgangs. Wenn du angespannt und nervös bist, wird es dein Hund auch sein!

Einfache Schritte für das Zähneputzen bei Hunden

  1. Wähle eine Tageszeit, zu der dein Hund entspannt ist, z.B. nach einem langen Spaziergang oder einer ausgiebigen Spielstunde.
  2. Lass deinen Hund an den Gegenständen schnüffeln oder lecken, damit er mit der Textur/dem Geschmack der Gegenstände vertraut ist.
  3. Knie oder sitze vor oder neben deinem Hund. Stehe nicht über deinem Hund und drücke ihn nicht nieder. Dadurch wird sich dein Hund bedroht fühlen.
  4. Gib etwas Zahnpasta auf die Bürste und lege eine Hand über die Oberseite der Schnauze deines Hundes, dann hebe sanft die Lefzen an.
  5. Mit der anderen Hand bürstest du die Zähne in einer kreisförmigen Bewegung in einem 45-Grad-Winkel. Dein Hund kann an dieser Stelle seine Kiefer geschlossen halten; konzentriere dich nur auf die Außenflächen der Zähne – hier treten Parodontalerkrankungen am häufigsten auf. (Sobald dein Tier an das Zähneputzen gewöhnt ist, kannst du das Maul öffnen und die hinteren Zähne putzen – etwa 5 Sekunden pro Zahn sind das Ziel).
    Gib ein Leckerli. Ja, auch wenn es nicht gut gelaufen ist. Dies wird eine positive Assoziation mit dem Zähneputzen im Kopf deines Hundes aufbauen.
Ein tolles Video auf dem zu sehen ist, wie die Zahnpflege beim Hund bei einem Profi aussieht.

Wann du einen Tierarzt aufsuchen solltest

Auch wenn du dich bemühst, kannst du die Zähne deines Hund leider nicht so gründlich mit einer Zahnbürste reinigen wie ein Tierarzt. Und selbst wenn dein Hund absolut gepflegte, gesunde Zähne hat, ist es eine gute Idee, regelmäßige Routineuntersuchung beim Tierarzt durchführen zu lassen.
Bei diesen kann der eventuell vorhandene Plaque und Zahnstein entfernt, der Zahnfleischrand gereinigt und die Zähne poliert werden. Abhängig von der Größe deines Hundes solltest du ihn alle sechs Monate bis zu einem Jahr zu solch einer Routineuntersuchung bringen.
Da kleinere Hunde sind anfälliger für Zahnprobleme sind, sollten sie etwas öfter zur Kontrolle beim Tierarzt vorgestellt werden.

Zudem solltest du, egal ob du die Zähne deines Hundes putzt oder nicht, etwa jede Woche mindestens ein Mal einen Blick in sein Maul werfen. Wenn du dabei eins der folgenden Anzeichen für Zahnprobleme bemerkst, solltest du mit ihm zeitnah deinen Tierarzt aufsuchen:

  • Mundgeruch
  • Veränderung der Fress- oder Kaugewohnheiten des Hundes
  • Kratzen im Gesicht oder am Maul
  • Niedergeschlagenheit
  • Übermäßiges Sabbern
  • Verschobene oder fehlende Zähne
  • Verfärbte, abgebrochene oder schiefe Zähne
  • Rotes, geschwollenes, schmerzhaftes oder blutendes Zahnfleisch
  • Gelblich-braune Zahnsteinkruste entlang des Zahnfleischsaums
  • Beulen oder Wucherungen im Mundraum

Einige letzte zusammenfassende Tips:

  • Putze ihre Zähne früh und oft!
  • Bringe sie zur routinemäßigen Zahnreinigung
  • Füttere oft trockenes Hundefutter
  • Benutze Kauknochen und Kauspielzeug

Fazit: Zahnpflege beim Hund kann eine umständliche und nervige Aufgabe sein. Jedoch lohnt es sich diesem Thema einige Aufmerksamkeit zu widmen, da die Zahnpflege auserordentlich wichtig ist. Wenn du die oben genannten Schritte bei deinem Hund regelmäßig wiederholst, sparst du deinem Hund kostspielige und anstrengende Gänge zum Tierarzt und behältst seinen frischen Atem bei. Mache dir also die Mühe und kümmer dich um die Zahnpflege bei deinem Hund.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hundeernährung – der ultimative Leitfaden für deinen Vierbeiner

Australian Shepherd Border Collie Mix Cover

Das Beste aus zwei Rassen, der Australian Shepherd Border Collie Mix