Während der Trächtigkeit von Hündinnen gibt es viel zu beachten. Hier erfährst du alles und lernst mit deiner trächtigen Hündin umzugehen. Während dieser Phase benötigt das Tier ziemlich viel Aufmerksamkeit. Das Zocken von virtuellen Rollenspielen oder Online Casino Spielen solltest du dann lieber lassen und dich etwas mehr auf deine trächtige Fellnase konzentieren, die, sobald sie Nachwuchs erwartet, sehr anhänglich sein kann.
Ab wann sind Hunde geschlechtsreif?
Wann ein Junghund geschlechtsreif wird hängt von der Rasse, dem Geschlecht und der Größe deines Hundes ab. Kleine Hunde kommen früher in die Pubertät und werden dadurch auch früher geschlechtsreif.
Geschlechtsreife bei Rüden
Rüden werden zwischen dem sechsten und dem zwölften Lebensmonat geschlechtsreif. Kleine Hunderassen sind in der Regel früher geschlechtsreif als große Hunderassen. Rüden entwickeln in der Pubertät Interesse am anderen Geschlecht und häufig Konkurrenzverhalten gegenüber andern Rüden. Während der Entwicklung beginnen Rüden auch mit dem anheben des Beinchens und markieren immer häufiger ihre Umgebung. Die Rangordnung wird oft in Frage gestellt und Grenzen werden ausgetestet.
Eine Kastration sollte erst mit Abschluss der Pubertät durchgeführt werden.
Geschlechtsreife bei Hündinnen
Bei Hündinnen zeigt sich die geschlechtsreife zwischen dem 6. und 12. Monat und sie werden erstmals läufig. Die Läufigkeit dauert zwischen zwei bis drei Wochen. In dieser Zeit sind sie besonders anhänglich und brauchen viel Nähe. Hilfreich sind sogenannte Läufigkeitshosen, die verhindern, dass der Boden und Möbelstücke mit Menstruationsblut verschmiert werden.
Der Zyklus der Hündin
Weibliche Hündinnen haben einen monöstrischen Zyklus, was bedeutet sie haben nur bis zu zwei Mal im Jahr ihren Zyklus (also bis zu zwei mal ihre Läufigkeit). Ein Zyklus dauert bei einer Hündin ca. 7 Monate. Der Zyklus einer Hündin lässt sich in vier Phasen gliedern.
- Proöstrus (Vorbrunst)
- Diese Phase dauert etwa neun Tage (kann aber auch variieren). Die Vulva der Hündin schwillt an und es tritt ein blutiger Ausfluss aus. In dieser Phase ist sie jedoch noch nicht fruchtbar, allerdings zeigen Rüden Interesse. Die Hündin lässt dies nicht zu, sie weicht diesen aus und ist häufig zickig. In der Vorbrunst wachsen im Eierstock mehrere Eizellen heran und die Schleimhaut der Gebärmutter wird auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.
- Östrus (Brunst)
- Diese Phase wird auch Standhitze genannt, da die Hündin mit den Hinterbeinen gespreizt stehenbleibt und den Schwanz zur Seite hebt. Die Hündin lässt das Aufspringen und den Deckakt durch den Rüden zu. Die Brunst dauert im Durschnitt ca. 8-10 Tage. In dieser Phase findet der Eisprung (Ovulation) statt. Es werden mehrere Eizellen aus dem Eierstock in die Gebärmutter abgegeben. In dieser Zeit lässt sich die die Hündin befruchten. Der Ausfluss ist meist weniger blutig und die Vulva ist nicht mehr so stark geschwollen.
- Metöstrus (Nachbrunst)
- In dieser Phase werden die Symptome weniger, der Ausfluss verschwindet und die Vulva schwillt ab. Äußerlich ist in dieser Phase nichts mehr zu erkennen. Diese Phase dauert 63 Tage, egal ob die Hündin trächtig geworden ist oder nicht.
- Anöstrus
- Die letzte Phase ist die sogenannte Ruhephase des Zyklus einer Hündin. Es dauert im Durchschnitt vier Monate, allerdings schwankt diese Zeit von Hund zu Hund sehr. In dieser Zeit sind die Hündinnen „sexuell inaktiv“. In dieser Phase können die Tiere sterilisiert werden.
Wie wird eine Hündin trächtig?
Eine Hündin wird in der Regel zwei mal im Jahr heiß. Die Hitze dauert durchschnittlich 3 Wochen, sie ist ca. ab dem 10 Tag fruchtbar. Während der Hitze hat die Hündin Ausfluss und ihre Vulva schwillt an. Zu Beginn der Hitze akzeptiert die Hündin meistens keine Rüden und verjagt diese. Erst ab dem zehnten Tag lässt sie eine Deckung zu.
Möchtest du deine Hündin decken lassen? Die Hunde sollten sich zu beginn kennenlernen und beschnuppern dürfen, sodass eine Deckung stattfinden kann. Alle weiteren Infos findest du hier.
Wie lange sind Hunde trächtig
Eine Hündin ist 57 bis 65 Tage lang trächtig. Die Dauer ist auch von der Rasse und der Größe des Wurfs abhängig. Wenn die Hündin viele Welpen bekommt, kann die Trächtigkeit kürzer dauern als bei einem kleineren Wurf. Welpen sind bei einer Trächtigkeitsdauer von 57 bis 59 Tagen lebensfähig.
Wie merke ich die Trächtigkeit der Hündin?
Ist deine Hündin trächtig, so verändert sich häufig ihr Verhalten. Nicht alle Hunde verhalten sich gleich. Die Veränderungen sind individuell und hängen häufig auch vom alter der Hündin ab. Am Anfang ist es schwer zu erkennen ob ein Hund Trächtig ist, besonders beim ersten Wurf. Der Tierarzt kann etwa ab dem 21 Trächtigkeitstag feststellen ob dein Hund schwanger geworden ist, dies geschieht durch das Messen des Hormonspiegels oder durch eine Ultraschall-Untersuchung. Auch an folgenden weiteren Merkmalen kann festgestellt werden, dass eine Hündin schwanger ist:
- anschwellen und Färbung der Zitzen
- erschöpft, ruhiger und schlafen mehr
- Vaginalausfluss
- Die Hündin hat mehr Appetit
- Übelkeit und Erbrechen
- Gewichtszunahme
- der Bauchumfang wächst
- Der Nestbau bekinnt
- verstärkter Harndrang
Im Internet findest du sogenannte Trächtigkeitskalender, bei denen dir die Entwicklungsstufe der Trächtigkeit, in der sich deine Hündin gerade befindet aufgezeigt werden.
Trächtigkeitsuntersuchung beim Tierarzt
Eine Trächtigkeitsuntersuchung beim Tierarzt kann die Trächtigkeit bestätigen. Es kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. Diese wird auf das Hormon Relaxin untersucht, welches nur während einer Trächtigkeit von der Plazenta gebildet wird. Ist der Test positiv, so ist die Hündin tragend. Bei kleinen Würfen kann der Wert allerdings auch manchmal nicht nachweisbar sein, allerdings ist die Hündin dann trotzdem tragend. Zwischen dem 21 und 25 Tag kann eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, um zu erkennen ob die Hündin Welpen in sich trägt. Auch im Laufe der Trächtigkeit werden weitere Ultraschall Untersuchungen durchgeführt, um alles zu kontrollieren. Zwischen dem 42 und 45 Tag kann eine Röntgenuntersuchung erfolgen, bei dieser lässt sich gut die Anzahl der Welpen anhand der Skelette bestimmen.
Die Hündin kann auch Abgetastet werden, allerdings können bei falschem oder zu starkem Druck die Welpen verletzt werden, weswegen diese Untersuchung nur noch von erfahrenen Tierärzten durchgeführt werden sollte.
Anatomie der Hündin
Die Eierstöcke (Ovarien)
Die Eierstöcke sind paarig angelegte Keimorgane. Sie sind verantwortlich für die Bildung von Sexualhormonen. Sie sind oval bis kugelig geformt und etwa 20mm lang. In ihnen reifen die Eizellen heran und geben Hormone wie Östrogene in den Körper ab. Bei einer Kastration werden die Eierstöcke entnommen.
Der Eileiter
An den Eierstöcken liegen die Eileiter an. Sie transportieren die Eizelle zur Gebärmutter.
Die Gebärmutter
In der Gebärmutter bildet sich der Embryo bzw. bei mehreren Welpen mehrere Embryos.
Vagina
Die Vagina ist das Paarungsorgan der Hündin.
Vulva
Die Vulva besteht aus zwei Schamlippen und schwillt z.B. bei der Läufigkeit an. An ihr lässt sich auch recht schnell erkennen ob es sich um eine Hündin oder um einen Rüden handelt.
Komplikationen
Leider ist es, wie bei allen Lebewesen, auch möglich, dass es während der Trächtigkeit zu Komplikationen kommt. Bei möglichen Anzeichen solltest du einen Tierarzt kontaktieren. Eine ständige Überwachung des Gesundheitszustandes des Tieres ist während der Schwangerschaft unerlässlich. Mögliche Anzeichen für Komplikationen:
- Die Hündin hat schmerzen, jault und frisst nicht mehr
- abnormaler Ausfluss/ Blut während der Trächtigkeit
- Fehlgeburt eines oder mehrerer Welpen
- Trächtigkeit dauert lange (bereits 72 Tage)
- Die Hündin hat Wehen ohne dass ein Welpe zur Welt kommt (30 Minuten)
Ernährung/Futter während der Schwangerschaft
Zu Beginn der Trächtigkeit benötigt der Hund noch keine Futterumstellung. Diese sollte circa ab der 6. Woche erfolgen, da die Welpen hier vermehrt anfangen zu wachsen. Es gibt von bestimmten Herstellern Futter für trächtige und säugende Hündinnen. Für die Welpen sind zusätzliche Nährstoffe notwendig. Die Futtermenge sollte pro Woche etwas erhöht werden, sodass die Hündin am Ende der Trächtigkeit bis zu 60% mehr Futter bekommt als normalerweise. Gegen das Ende sollte der Hündin mehrmals am Tag eine kleinere Menge an Futter bereitgestellt werden, da sie durch die Welpen im Bauch nicht mehr so viel Futter zu sich nehmen kann. All das kann mit einem Tierarzt abgestimmt werden. Das Futter sollte Vitaminreich, Eiweißreich und energiereich sein.
Es sollte auch genug Trinkwasser bereitgestellt werden. Die Hündin sollte während der Trächtigkeit kein rohes Fleisch, rohe Eier und Milchprodukte zu essen bekommen.
Auch nach der Geburt und während die Welpen gesäugt werden braucht die Hündin nochmal mindestens die doppelte Menge an Futter.
Die Entwicklung der Welpen
Eine Hündin ist in der Regel zwischen 57 und 65 Tage lang schwanger. Die Dauer der Trächtigkeit hängt von der Rasse der Elterntiere und von der Größe des Wurfes ab. Kleinere Würfe brauchen länger als große Würfe. Ein Welpe kann ab dem 56. Tag lebensfähig geboren werden.
1. Befruchtung und Einnistung der Eizelle
Zu Beginn der Trächtigkeit wird die Eizelle befruchtet und wandert in die Gebärmutter, wo sie sich einnistet und sich teilt und wächst. Es bildet sich die Plazenta. Tag 0-21.
2. Organbildung und Entwicklung des Skeletts
die Organe beginnen zu wachsen und zu entwickeln, wie zum Beispiel das Herz, die Lunge und viele weitere. Auch das Skelett fängt an zu wachsen und bildet sich aus. Tag 22-35.
3. Wachstumsphase
In dieser Phase wächst der komplette Fötus inklusive Organe und des Skeletts. Auch die Sinnesorgane, Haus und Fell beginnen sich zu entwickeln. Tag 36-58.
4. Reifungsphase
Es ist fast alles bei den Welpen vollständig entwickelt und die Welpen bereiten sich auf die Geburt vor und begeben sich in die Geburtslage. Tag 59-65.
Vorbereitung auf die Geburt
Wurfkiste
Die tragende Hündin braucht einen ruhigen und geschützten Platz, an dem sie in Ruhe ihre Welpen zur Welt bringen kann und sich um sie kümmern kann. Die Wurfkiste sollte hohe Seiten haben, sodass die Welpen nicht aus der Kiste kommen, die Hündin aber schon. Die Kiste sollte groß genug sein, dass die Welpen auch während dem Wachstum genug Platz haben. Außerdem sollte die Kiste schon ein Paar Tage oder Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bereitgestellt werden, damit die Hündin sich schon daran gewöhnen kann. Die Wurfkiste sollte möglichst naturbelassen sein, denn Welpen neigen dazu alles anzuknabbern, Holz sollte zum Beispiel nicht geölt sein.
Die Wurfkiste sollte an einem ruhigen Ort stehen, der sinnvoll gewählt sein. Du solltest die Wurfkiste in Sicht- und Hörweite hinstellen, sodass du immer einen überblick darüber hast. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Zugluft bei der Wurfkiste entsteht, da die Welpen schnell auskühlen können und krank werden können.
Geburtszeitpunkt bestimmen
Ab einer Tragezeit von circa 61-65 Tagen steht die Geburt kurz bevor. Es gibt bestimmte Anzeichen an denen du erkennen kannst, dass es bald los geht. Die Hündin zieht sich vermehrt zurück. Die Bauchmuskulatur und die Beckenmuskulatur der Hündin erschlafft kurz vor der Geburt. Ein deutliches Anzeichen dafür ist es, wenn sich Milchtröpfchen an den Zitzen bilden. Eine andere Möglichkeit ist es die Körpertemperatur deiner Hündin zu messen. Du solltest mit dem Messen circa ab dem 50. Tag der Schwangerschaft beginnen und es dann zwei mal täglich messen. 24 Stunden vor der Geburt sinkt die Temperatur bis zu zwei Grad ab. Während der Geburt steigt die Körpertemperatur auf bis zu 40 Grad.
Der Ablauf der Geburt
Die Trächtigkeit deiner Hündin ist bald vorbei. Du erkennst die anstehende Geburt am Verhalten der Hündin, sie ist nervös, hechelt, scharrt und ist unruhig. Sie beginnt ein Nest zu bauen und braucht viel Zuneigung.
Die Vorbereitungsphase/Eröffnungsphase
Die Eröffnungsphase kann zwischen sechs und 24 Stunden dauern. Die Hündin ist unruhig, hechelt und beginnt mit dem Nestbau. In dieser Phase möchte sie nicht fressen und ihr Harndrang nimmt zu. Es beginnen die ersten Wehen (Kontraktionen) und endet mit der Öffnung der Gebärmutter.
Die Austreibungsphase
Diese Phase dauert durchschnittlich bis zu 6 Stunden, allerdings kann es bei einigen Hündinnen auch 12 Stunden dauern. Die Wehen sind auch von außen sichtbar. Der erste Welpe sollte innerhalb der ersten Stunde geboren werden. Die Hündin beißt die Fruchthülle auf, sodass die Welpen Atmen können. Die Nabelschnur wird auch von der Hündin durchgebissen. Sie leckt die Welpen auch sauber. Es sollte nur Nachgeholfen werden, wenn die Hündin keine Anstrengungen unternimmt. Zwischen der Geburt zweier Welpen kann bis zu einer Stunde liegen.
Die Nachgeburtsphase
Die Nachgeburt wird nach circa 15 Minuten nach der Geburt jedes Welpens ausgestoßen. Im Normalfall wird die Nachgeburt von der Hundemama verzehrt. Die Nachgeburt sollte nicht im Mutterleib verbleiben, da es ansonsten zu Gebärmuttererkrankungen kommen kann.
Fehlgeburten
Leider kann es bei der Geburt auch zu Fehlgeburten kommen. Diese sind häufig verursacht durch Infektionen, hormonelle- oder genetische Probleme. Es gibt aber auch viele weitere Ursachen. Anzeichen für eine Fehlgeburt können Blutungen, Erbrechen oder Schlappheit sein. In jedem Falle sollte aufjedenfall ein Tierarzt aufgesucht werden.
Nach der Geburt
Die Welpen kommt nackt und blind zur Welt, was bedeutet sie sind sogenannte Nesthocker. Sie sind komplett auf ihre Mutter angewiesen und werden von ihr mit Muttermilch gefüttert und gewärmt. Es sollte in den ersten paar Tagen bis Wochen sehr warm in der Wurfkiste sein. Ab der dritten Lebenswoche der Welpen können sie sehen, hören und riechen, außerdem ist ihr Nervensystem komplett ausgeprägt und sie können selbstständig Urin und Kot absetzen.
Scheinträchtigkeit/Scheinschwangerschaft
Eine Scheinschwangerschaft bei Hündinnen ist hormonell bedingt und zeigt sich psychisch und physisch. Eine Hündin durchläuft hormonell eine Trächtigkeit, obwohl keine Befruchtung stattgefunden hat. Der Hund verhält sich über die Dauer der Scheinschwangerschaft so, als sei sie trächtig. Nach der Läufigkeit produziert die Hündin Progesteron, was sie auf die Schwangerschaft vorbereitet. Auffälliges Verhalten, um zu erkennen, dass deine Hündin Scheinschwanger ist:
- Nestbauverhalten
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Gegenüber anderen Hunden aggresiv
- Anhänglich
- Appetitlosigkeit
- anschwellen der Milchdrüsen
- anschwellen der Zitzen
- Milchproduktion