Die heutige Hauskatze, egal ob reinrassig oder als „Straßenmix“, ist allseits bekannt und beliebt. Nicht ohne Grund führen Katzen seit Jahren ununterbrochen die Liste der beliebtesten Haustiere auf dem ersten Platz an. Doch woher genau stammt unser geliebter Stubentiger eigentlich?
Sie sind beliebt, intelligent und nehmen auch in Deutschland als beliebtes Haustier immer mehr zu. Mittlerweile gibt es 15,2 Millionen Samtpfoten in deutschen Haushalten. Doch stellt sich dabei immer wieder die Frage, ob es eine Rassekatze ist, aus dem Tierheim oder sogar ein zugelaufener Streuner?
Ein weiterer Punkt, der heiß diskutiert wird, ob eine Rassekatze, die unter Umständen auch zu Hause gehalten wird gesünder ist als eine Mischung oder auch „Moggie“ genannt.
Welche Krankheiten bringen Rassetiere mit sich, wie verläuft eine Zucht und welche Erfahrungswerte gibt es? Diese Punkte erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Vorteile reinrassiger Tiere
Viele Haushalte sind nicht nur an einem bestimmten, optischen Idealbild interessiert, sondern erwarten sich durch den Kauf einer Rassekatze bestimmte Charaktereigenschaften von ihr. Bei Rassetieren gibt es verschiedene Standards, die bedient werden müssen.
Aus diesen Eigenschaften geht beispielsweise auch hervor, ob sich eine Rassekatze als potentiellen Stubentiger, der zu Hause lebt, eignet. Gerade für junge Familien oder Haushalte mit Kindern sind sich viele Katzenliebhaber sicher, dass ein reinrassiges Tier mit bestimmten Charaktereigenschaften einfacher zu integrieren ist als ein Moggie, dessen Eigenschaften noch eher unbekannt sind.
Nachteile:
Leider ist festzustellen, dass Rassetiere im Vergleich zu Mischlingskatzen eine deutlich geringere Genvielfalt besitzen. Durch die Aufrechterhaltung der Optik und auch einzelner Charaktereigenschaften werden natürlich nur bestimmte, ausgewählte Paare bzw. Rassen miteinander gepaart. Leider ist hier die Gefahr auch deutlich größer, dass bekannte Erbkrankheiten übertragen werden. Hier ist besonders bei der Auswahl des Züchters unbedingt darauf zu achten, dass das Muttertier und auch ein potentielle Kater vor der Paarung gesundheitlich untersucht werden.
Bei seriösen Züchtern werden vorerkrankte Tiere nicht für die Zucht eingesetzt, damit sich eben genau diese bekannten Krankheiten im Stammbaum nicht weiterbilden. In der Statistik ist es allerdings deutlich zu erkennen, dass die Lebenserwartung der reinrassigen Stubentigern im Vergleich zu Mischlingen oder Moggies geringer ist.
Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Was gerade bei Freigängern bedacht werden sollte ist das erhöhte Risiko durch einen Verkehrsteilnehmer verletzt oder sogar überfahren zu werden. Diesem Risiko sind die Samtpfoten zu Hause nicht ausgesetzt. Es wird davon ausgegangen, dass im Jahr eine halbe Million Katzen überfahren werden. Ein weiterer Punkt, der gegen eine Rassekatze spricht ist ihr durchaus stolzer Preis.
Gerade seriöse Zuchten, die besonders auf das Wohl der Tiere und auch der Muttertiere bedacht sind, haben viele Auflagen an die sie sich halten müssen. Viele Züchter leben vom Verkauf des Tieres und ernähren damit ihre ganze Familie. Eine Zucht ist mit vielen Arbeitsstunden verbunden, braucht Platz, qualitativ hochwertiges Futter und Zeit den Lebewesen in vollem Maße gerecht zu werden. Diese Punkte haben ihren Wert und dies schlägt sich dann im Verkaufspreis nieder. Einkommensschwache Familien, die aber gerne einen samtigen Vierbeiner besitzen möchten, haben hier schonmal ein großes Problem.
Der Begriff „Moggie“:
Moggie bedeutet im englischen umgangssprachlich, dass die Eltern des Katzentiers unbekannt sind. Daher wird der Begriff auf oft für Mischlinge verwendet, da man nicht weiß, welche Farbe, Charaktereigenschaft oder Herkunft die Samtpfote hat.
Vorteile:
An erster Stelle ist zu erwähnen, dass ein Mischlingstier oftmals in jedem örtlichen Tierheim erworben werden kann. Die Tierheime sind voll mit Tieren, dessen Besitzerinnen oder Besitzer gestorben sind oder die als Streuner gefunden wurden. Grundsätzlich ist es die Frage der eigenen Haltung, ob man diesen Tieren eine zweite oder sogar die erste Chance auf ein wirkliches zu Hause geben möchte. Ein Moggie ist oft ein „Überraschungspaket“, da sowohl Charakter als auch die Optik nicht vorhersehbar sind.
Wird das Kätzchen aus dem Tierheim mitgenommen, haben sie rein optisch die Möglichkeit sich diese anzuschauen und auszusuchen. Das Personal im Tierheim kann oftmals auch genaue Angaben zu den Charaktereigenschaften geben, da sie die Tiere täglich betreuen und beobachten. Natürlich reicht die Aufmerksamkeit der Pfleger nicht vollständig aus, um sich ein umfassendes Bild des Tieres zu machen.
Vorteilhaft ist, dass ausgewachsene Tiere in ihrer Körpergröße und Färbung schon endgültig gereift sind. Oftmals gibt es auch die Möglichkeit eine Vierbeiner in Pflege zu nehmen, bis sie einen neuen Besitzer bzw. eine neue Besitzerin gefunden haben. Einige Pflegestellen haben sich dann aber nach der langen Zeit so sehr in ihre Fellnase verliebt, dass sie diese gar nicht mehr hergeben wollten und sie als vollwertige Familienmitglied integriert sind.
Ein weiterer sehr positiver Aspekt ist der Preis. Tierheime nehmen, je nach Ort, eine sogenannte Schutzgebühr. Diese Gebühr beläuft sich zwischen 50,00 und 200,00 Euro. Der genaue Preis kann im ortseigenen Tierheim erfragt werden.
Nachteile eines Moggies:
Ein möglicher Nachteil bei Mischlingstieren bzw. Moggies ist die Ungewissheit der endgültigen Optik der und der Charakter.
Der Kater wird also wortwörtlich „im Sack“ erworben. Diese möglichen „Gefahr“ kann man mittels Tierheim umgehen, da die Stubentiger hier besucht und endlos beobachtet werden können. Außerdem gibt es dort auch ältere Tiere, deren Optik schon „ausgereift“ ist, da sie bereits ausgewachsen sind.
Natürlich kann auch ein Mischlingstier Krankheiten der Eltern übertragen bekommen haben. Die Feststellung ist hier allerdings deutlich schwerer, da die Elterntiere nicht immer bekannt sind. Um einen möglichen Kompromiss einzugehen, ist es ohnehin von Vorteil zwei Vierbeiner zu nehmen, damit sie in Gesellschaft leben und spielen können. Eine Möglichkeit wäre daher eine reinrassige und ein Mischlingskitten zu vergesellschaften oder aber auch anderes herum. Gerade wenn Kätzchen noch jung sind, klappt diese Methode besonders gut. Mit dieser möglichen Variante sind alle Vorlieben bedient.
Wie verläuft eine Zucht und wie entsteht eine Rasse?
Die Züchter, ihre zahlreichen Zertifikate und die Mundpropaganda wer die besten, gesündesten und schönsten Zuchtkatzen hat. Doch wie funktioniert eigentlich eine solche Zucht? Welche Auflagen gibt es und auf was ist zu achten?
In Deutschland gibt es keine Richtlinien. Jeder, der zwei Samttiger miteinander paart und sich an das Tierschutzgesetz hält, kann sich als Züchter betiteln. Doch leider erfüllen sie nicht die Ansprüche, die man gerne als Standard für eine professionelle Zucht erwartet. Zuchtziel sollte sein, die Rasse entsprechend fortzuführen und zu verbessern. Der Erhalt und die genetische Vielfalt einer Katze soll bestehen bleiben. Dies wird auch als sogenannte Erhaltungszucht betitelt.
Wie verläuft eine Katzenzucht und wie sind Rassekatzen entstanden?
Welcher Katzenliebhaber kennt sie nicht. Die Züchter, ihre zahlreichen Zertifikate und die Mundpropaganda wer die besten, gesündesten und schönsten Zuchtkatzen hat. Doch wie funktioniert eigentlich eine solche Katzenzucht? Was gibt es für Auflagen, woher weiß ich, ob ein Züchter professionell ist und was gibt es zu beachten?
In Deutschland gibt es keine Richtlinien. Jeder, der zwei Katzenpaare miteinander paar und sich an das Tierschutzgesetzt hält, kann sich Katzenzüchter nennen. Doch leider erfüllen diese Personen nicht die Ansprüche, die man gerne als Standard für eine Katzenzucht erwartet. Zuchtziel eines guten und professionellen Züchters sollte sein, die Rasse einer Katze fortzuführen und zu verbessern. Der Erhalt und die genetische Vielfalt einer Katze soll bestehen bleiben. Dies wird auch als sogenannte Erhaltungszucht betitelt.
Verdienst eines Züchters:
Viele sind der Meinung, dass man als Katzenzüchter viel verdienen muss, da der Verkauf einer Rassekatze mit hohen Kosten verbunden ist. Doch das stimmt nicht ganz. Es wird unterschätzt welche weiteren, auch teilweise unbekannten Kosten auf künftige Züchter, die ihre Arbeit professionell und zuverlässig verrichten wollten, zukommt.
Die Katzen werden versichert. Die entsprechende Versicherung kostet Geld. Außerdem werden die Kitten geimpft und gechipt. Hier fallen die Kosten des Impfstoffes an, aber auch die geleisteten Stunden des Tierarztes. Hierunter fallen auch die Wurmkuren.
Jede Katze braucht einen passenden Kater. Die Besitzer des Katers lassen sich die Deckgebühren für ihr Tier natürlich ebenfalls begleichen. Hierfür fallen Kosten an, die von Deckkater zu Deckkater unterschiedlich sind und am besten vorher, vertraglich geregelt werden sollten. Allgemeine Checks und Kosten für Untersuchungen beim Tierarzt sollten bedacht werden. Das Futter und die Getränke müssen aufgebracht werden. Hierunter fällt unter anderem auch spezielle Zusatzernährung für die Kitten. Es sollten genügen Katzenklos, Decken, Schlafplätze, Näpfe, Kratzbäume etc. vorhanden sein.
Die Beschaffung ist die eine Maßnahme aber auch den Raum zu haben, um die Kitten halten zu können und ihnen den entsprechenden Auslauf zu bieten ist die andere Sache. Hier fallen evtl. auch höhere Mietkosten an. Da dieser Raum stark beansprucht wird, sollte auch nicht unterschätzt werden, dass ggf. Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen.
Wenn Sie in einem Zuchtverein aktiv sind fallen Vereinskosten an. Außerdem soll ja auch ausreichend Werbung geschaltet werden und die Verbreitung, Vorbereitung und Anfertigung für Fachzeitschriften und Aushänge ist ebenfalls mit teilweise sehr hohen Kosten verbunden. Die Gewerblichkeit fällt bei fünf Würfen im Jahr oder bei fünf fortpflanzungsfähigen Katzen an.
Weitere Voraussetzungen für eine Zucht:
Eine emotionale Belastbarkeit wird auch von den Züchterinnen und Züchtern erwartet. Oftmals bedeuten einem die ganzen sehr viel und man kann von Anfang an ihre Entwicklung beobachten. Den Tieren ein neues zu Hause zu bieten ist zwar schön, es gehört jedoch auch immer ein Abschied dazu. Das ist für viele nicht einfach, da man sehr an den Kitten hängt. Man kann zwar prüfen wer die Katze dann schlussendlich bekommt aber man hat nie eine 100%ige Sicherheit, ob es die richtige Familie ist für das Tier. Hier entscheidet auch viel das Bauchgefühl, weswegen es definitiv von Vorteil ist kommunikativ zu sein und eine gute Menschenkenntnis zu haben.
Des Weiteren ist man als Züchterin oder Züchter auch mit dem Verlust eines Tieres oder schwerer Krankheiten konfrontiert. Sind mehrere Kitten krank erfordert das hohe Belastbarkeit und Ausdauer. Auch zu Zeiten und an Tagen an denen Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn nicht im Dienst sind. Um genügend Käufer zu finden sollten Sie ein Affinität zum Verkaufen haben, bzw. sicherstellen, dass Sie die gezüchteten Katzen auch verkaufen können und es genügend Interessenten geben wird. Der Platz sollte vorhanden sein, damit sich die Katzen ausleben können.
Einen Mentor/Verein finden:
Erfüllst du die oben genannten Voraussetzungen kann mit der Katzenzucht gestartet werden. Die Informationen für die Zucht deiner Wunschrassekatze bekommst du aus anderen Vereinen, bei anderen Züchtern, Fachzeitschriften oder bei Tierärzten. Sie sollten über alle Erbkrankheiten der Rasse Bescheid wissen, wie die Katzen gehalten werden oder deren Pflege. Gerade Langhaarkatzen erfordern ausreichendes Wissen über Fellpflege, Katzenfrisör etc.
Eine große Rolle spielt auch die Geburt der Kitten. Wie verläuft eine Katzengeburt, an wen kann ich mich bei Komplikationen wenden, was passiert wenn Kätzchen mit der Hand aufgezogen werden müssen, wie kümmere ich mich um das Muttertier und was benötigt es nach einer Geburt. Diese Fragen sollten alle im Voraus geklärt werden, damit einer professionellen und gesunden Katzenzucht nichts mehr im Wege steht.
Wie komme ich an einen Katzenstammbaum:
Um eine gut geführte, anerkannte und seriöse Katzenzucht aufzubauen ist ein Stammbaum durchaus vorteilhaft. Um einen Stammbaum beantragen zu können bedarf es einen Beitritt in einen Verein. Der Verein kann dir bei weiteren Fragen zu deiner Zucht, der Geburt oder bei rassespezifischen Angelegenheiten weiterhelfen, da sie die nötige und langjährige Expertise haben. Ein weiterer nicht unwichtiger Punkt ist einen Namen für die eigene Zucht zu finden. Hier ist deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Zusammenfassendes Fazit
Wenn man nun alle Fakten zusammenträgt und die Eigenschaften von Mischlings- und Rassekatzen vergleicht, lässt sich die Situation am besten folgendermaßen zusammenfassen: Während Mischlinge eine zu meist unberechenbare Überraschungstüte sind, sind Rassekatzen im Vergleich eher ein berechenbares Risiko.
Mischlingskatzen sind sowohl was ihr Aussehen als auch ihren Charakter angeht immer für eine Überraschung gut. Gleichzeitig sind sie aber im Idealfall nicht so stark von rassetypischen Krankheiten betroffen wie reinrassige Katzen und ihre bunt gemischte Genetik kann auch für ein überaus positives und optisch oft einzigartiges Ergebnis sorgen.
Reinrassige Katzen hingegen sind, vor allem durch unseriöse und dem falschen Motiv folgende Züchter, heutzutage mit einem gewissen Risiko für den zukünftigen Halter verbunden. Oft wurde in der Vergangenheit keine oder zu wenig Rücksicht auf rassetypische Schwächen und Krankheiten genommen, sodass vor allem bestimmte Rassen mittlerweile sehr anfällig für diese sind.
Dank des aktuellen Standes der Medizin und Forschung weiß man über das Risiko jedoch zumeist sehr gut Bescheid und kann sich somit vorab darauf vorbereiten und mit Krankheiten oder eventuell auftretenden Problemen auseinandersetzen. Vielen Krankheiten kann man zudem mehr oder weniger gut vorbeugen oder aber diese, wenn sie auftreten, entsprechend behandeln.
Welche ist die richtige Katze für mich?
Alles in allem lässt sich sagen, dass die Wahl, ob eine Rassekatze oder aber eine Mischlingskatze das neue Familienmitglied wird, ganz individuell entschieden werden sollte. Grundsätzlich haben sowohl Rasse- als auch Mischlingskatzen ihre Vor- und Nachteile. Es sollte jedoch immer abgewogen werden, dass gerade auch Tierheime oftmals viele ausgewachsene Kater oder Katzen haben, die vielleicht durch den Verlust ihres Herrchen keine Familie mehr haben.
Viele Tiere wurden auch aus einem Haushalt gerettet, der dem Tier oder der Katze nicht gerecht werden konnte. Es handelt sich auch bei diesen Tieren um Lebewesen die es verdient haben eine zweite Chance oder ein neues zu Hause zu bekommen. Die Frage ob man als Familie eine Haus- oder Freigängerkatze haben möchte spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Ein Tier ist immer eine Entscheidung für ein weiteres Familienmitglied und eine Entscheidung für weitere Verantwortung im Leben einer Person oder einer Familie. Diese Entscheidung sollte sorgsam und bedacht getroffen werden, da Katzen teilweise ein stolzes Alter von 12-18 Jahre erreichen können.