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Rückwärtsniesen beim Hund – Alles was du wissen musst

Das sogenannte Rückwärtsniesen bei Hunden kann beunruhigend sein, wenn du es noch nie erlebt hast, aber zum Glück ist es meist nicht ganz so schlimm, wie es zunächst klingt.

Rückwärtsniesen tritt vor allem bei Hunden und viel seltener bei Katzen auf. Im Folgenden erfährst du, was es mit diesem Phänomen auf sich hat, was du dagegen tun und wie du deinem Tier helfen kannst!

Rückwärtsniesen Rassen
Rückwärtsniesen beim Hund tritt besonders häufig bei kurzköpfigen Hunderassen wie z. B. dem Pekinesen auf

Was ist Rückwärtsniesen bei Hunden?

Rückwärtsniesen, oder ein „umgekehrtes Niesen“ ist tatsächlich ein natürlicher Reflex, der durch unterschiedliche Reize ausgelöst werden kann und grundsätzlich erstmal keinen Grund zur Besorgnis darstellt.

Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um das Gegenteil des normalen Niesens, bei welchem ruckartig und schnell Luft aus der Nase herausgepresst wird.
Bei dem mysteriösen Rückwärtsniesen wird die Luft also schnell durch die Nase eingeatmet.

Dies geschieht oft mehrmals hintereinander und wird von einem röchelnden Geräusch begleitet, welches einem Schnarchen ähnelt. Am ehesten ist dieser ganze Vorgang mit dem „Nase hochziehen“ bei uns Menschen zu vergleichen.

Oft kommt zu dem beunruhigend klingenden, ruckartigen Einatmen noch eine ungewöhnliche Körperhaltung hinzu: Der Hund steht sehr angespannt da, der Hals ist lang gestreckt, die Nase nach oben gerichtet und seine Bewegungen beim Niesen wirken verkrampft.

Dennoch: so schlimm wie es für uns Menschen aussehen mag, das Rückwärtsniesen ist für deinen Vierbeiner nicht schmerzhaft und meist weiß er einige Sekunden später schon nicht mehr, warum du ihn so besorgt ansiehst.

Wie hört sich das Rückwärtsniesen des Hundes an?

Rückwärtsniesen hört sich so an, als würde der Hund seinen Nieser tatsächlich einatmen, daher auch der Name „Rückwärtsniesen“. Es ist ein lautes, schnaubendes Geräusch, das sich manchmal wie das Schnattern einer Gans anhören kann.

Wenn du dieses Phänomen noch nie selbst beobachten konntest, kann es im ersten Augenblick sehr beängstigend sein, da durch die Begleitgeräusche und die Körperhaltung schnell der Eindruck entsteht, dass dein vierbeiniger Liebling keine Luft mehr bekommt.
An dieser Stelle möchten wir dich gerne gleich beruhigen: auch wenn vor allem länger anhaltendes Rückwärtsniesen eine kurzzeitige, leichte Atemnot bei deinem Hund verursachen kann, ist der gesamte Vorgang an sich harmlos und es besteht keinerlei Gefahr des Erstickens oder ähnliches.

Hier kannst du dich einmal selbst davon überzeugen, wie unheimlich das Ganze klingen kann und was dich eventuell irgendwann einmal selbst erwartet:

Wie lange dauern diese Anfälle?

Das umgekehrte Niesen dauert in aller Regel lediglich wenige Sekunden, auch wenn es dir, vor allem wenn du dich um deinen Liebling sorgst, vielleicht viel länger vorkommt.

In einigen wenigen Ausnahmefällen können diese speziellen Niesanfälle auch mehrere Minuten andauern. Damit dies nicht geschieht, erfährst du weiter unten, wie du deinem Hund in dieser misslichen Situation am besten helfen kannst.

Bulldogge rückwärtsniesen
Auch verschiedene Bulldoggen, wie die hier gezeigte englische Bulldogge, sind häufig vom Rückwärtsniesen betroffen!

Was verursacht das Rückwärtsniesen bei Hunden?

Tatsächlich geschieht das Ganze aus sehr ähnlichen Gründen wie das normale Niesen, nämlich immer dann, wenn der Gaumen, der Rachen oder die Nase selbst durch äußere Einflüsse gereizt werden.

Wenn dein Hund also etwas einatmet, das in seinen Atemwegen nichts verloren hat, dann niest er.
Ist es nun etwas, dass sich weiter unten, im Nasenrachenraum (Bereich am weichen Gaumen) befindet, setzt das Rückwärtsniesen ein, um den Fremdkörper von dort zu entfernen.

Häufige Reizauslöser für das umgekehrte Niesen sind vor allem:

  • Pollen
  • Staub
  • Starker Parfümgeruch (auch Deo, etc.)
  • Kontakt zu allergieauslösenden Stoffen bei zugrunde liegender Allergie
  • zu schnelles Fressen oder Trinken
  • Andere kleinste Fremdkörper

Weitere Ursachen

Es gibt allerdings noch weitere Auslöser für das „Reverse Sneezing“, welche sich deutlich besser von dir als Halter vermeiden lassen.
Hierzu zählen unter anderem zu starker oder ruckartiger Zug an der Leine, vor allem wenn dein Hund ein Halsband trägt. Dies solltest du auf jeden Fall vermeiden, denn auch ohne Rückwärtsniesen ist dieser Zug am Hals für ihn alles andere als angenehm.

Auch kann es passieren, dass sich dein Vierbeiner beim Spielen und toben so sehr verausgabt, dass er sich dann bei dem Versuch genug Luft zu bekommen „veratmet“ und einen Anfall von Rückwärtsniesen bekommt. Sollte dies der Fall sein, hilft es schon, ihn regelmäßig beim Spielen zu unterbrechen und dafür zu sorgen, dass er eine Verschnaufpause einlegt. So verhinderst du, dass er sich überhaupt erst so überanstrengt und es erst gar nicht zum unglücklichen Luftholen und Veratmen kommt.

Rückwärtsniesen
Bitte nicht ziehen: zu starkes Ziehen am Halsband kann das seltsame Niesen auslösen!

Kurze Nasen – großes Problem

Ein weiterer ausschlaggebender Punkt für die Häufigkeit und auch Ursache des Rückwärtsniesens deines Hundes, der dich vielleicht überraschen wird, kann seine Rasse sein.
Denn während sie für uns besonders süß und niedlich aussehen, teilen sich viele Rassen nicht nur das optische Merkmal einer besonders kurzen Nase, sondern auch die damit verbundenen Probleme:

Sogenannte brachycephale Rassen haben einen sehr kurzen Kopf und Schnauze, wodurch auch die Atemwege verkürzt sind. Oft sind auch die Nasenlöcher und -höhlen verengt, sodass alles in allem das Atmen stark beeinträchtigt wird.

Wenn ein Hund Probleme beim Atmen hat, neigt er besonders dazu, in das besagte Rückwärtsniesen zu verfallen, um seine Atemwege von möglichen Fremdkörpern zu befreien (auch wenn dort keine sind) und sich so das Luftholen zu erleichtern. Da Rassen mit dem eben beschriebenen brachycephalen Syndrom oft durchgehend schlecht Luft bekommen, zeigt sich bei ihnen eben auch diese besondere Form des Niesens vermehrt.

Welche Hunderassen sind besonders betroffen?

Besonders oft vom „Reverse Sneezing“ betroffen sind somit Rassen, mit eben dieser veränderten Schädelform. Damit du einen Überblick bekommst, wie weit diese Problematik verbreitet ist, haben wir dir hier mal eine Liste mit einigen betroffenen Hunderassen zusammengestellt:

  • Bulldoggen (english, old english, american, französisch)
  • Mops
  • Pekinese
  • Shih Tzu
  • Chihuahua
  • Zwergpinscher
  • Malteser
  • Boxer
  • Cavalier King Charles Spaniel
  • Yorkshire-Terrier
    …und einige weitere!

Wie du deinem Hund helfen kannst!

Wenn du schon einmal bei deinem Hund mit ansehen musstest, wie er einen dieser Niesanfälle hatte, stellst du dir sicher die Frage, wie du ihm helfen kannst, wenn es wieder einmal dazu kommt.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, deinen Liebling in einer solchen Situation zu unterstützen oder ihn sogar von dem lästigen Reiz zu befreien.
Zunächst solltest du aber sicherstellen, dass er einen festen Stand hat und sich nicht an umliegenden Möbeln oder anderen Gegenständen verletzen kann. Während des Niesens können Hunde ihre Bewegung und vor allem die Richtung, in die sie beim Verkrampfen des Brustkorbs „rutschen“ teils nur bedingt kontrollieren.

1. Der „Aus-Knopf“ Nase

Während eines solchen Niesanfalls kannst du die Nase deines Lieblings wie einen Aus-Knopf nutzen, um das Dilemma für ihn zu beenden. Hierfür musst du beide Nasenlöcher mit einem Finger kurzzeitig zuhalten, während du gleichzeitig den Kopf deines Hundes nach unten, in die Richtung seiner Brust neigst. Hierdurch wird er nach kurzer Zeit anfangen zu Schlucken, was das umgekehrte Niesen beendet.

2. Massieren oder klopfen

Durch eine leichte Massage am Hals deines Vierbeiners kannst du die verkrampfende Muskulatur lockern und ihn somit dazu bringen, wieder normal zu atmen.
Auch bedachtes Klopfen auf seinen Brustkorb kann Abhilfe schaffen, indem hierdurch der Schluckreflex ausgelöst wird.

3. Schluckreflex durch Hochheben auslösen

Eine weitere Möglichkeit diesen Reflex auszulösen und die Atmung so wieder zu normalisieren ist, denen Hund vorsichtig von vorne anzuheben, sodass er auf seinen Hinterbeinen steht („Männchen“-Position).

4. Anti-Schling-Futternäpfe

Sollte das Rückwärtsniesen bei deiner Fellnase vor allem während oder nach dem Fressen auftreten und er kann es kaum erwarten seinen Napf in Windeseile zu leeren, können ihn spezielle Anti-Schling-Futternäpfe dazu bringen, sein Futter langsamer zu sich zu nehmen, damit er dabei keine Atemprobleme bekommt. Damit ist auch gleichzeitig dem ebenso gemeinen Schluckauf beim Hund vorgebeugt.

5. Weitere Ursachen medizinisch abklären lassen

Sollte dein Hund häufig oder seit geraumer Zeit plötzlich vermehrt rückwärts niesen ohne ersichtliche Ursache, ist es immer eine gute Idee, diesen Umstand tierärztlich untersuchen zu lassen.

Denn neben all den bereits erklärten Ursachen kann Rückwärtsniesen auch ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen oder andere medizinische Probleme sein.
So können beispielsweise unentdeckte Allergien, Entzündungen der Atemwege, Pilzinfektionen oder Nasenmilben das Rückwärtsniesen deines vierbeinigen Begleiters auslösen.

Wenn die zugrunde liegende Ursache gefunden wurde, kann eine für den Einzelfall passende Behandlung, wie zum Beispiel ein Antihistaminikum für Allergien, ein Antiparasitikum für Nasenmilben oder die Entfernung von Fremdkörpern deinem Tier Linderung verschaffen.

Rückwärtsniesen Tierarzt
Lass deinen Vierbeiner regelmäßig vom Tierarzt untersuchen, damit Probleme früh gefunden werden können!

6. Wenn nur noch die OP hilft…

In einigen Fällen, vor allem bei schweren Formen des brachycephalen Syndroms, kann eine Verbesserung nur durch einen operativen Eingriff erreicht werden.

Vor allem, wenn das Rückwärtsniesen durch ein zu langes/dickes Gaumensegel ausgelöst wird, kann deinem treuen Begleiter nur geholfen werden, indem dieses von einem erfahrenen Tierarzt gekürzt wird.
In diesem Fall gilt auch, dass das Ergebnis meist besser ist, je früher die OP durchgeführt wird. Daher solltest du etwaige Beschwerden deines Hundes nie ignorieren oder aufschieben und bei Zweifeln immer einen Tierarzt um Rat fragen.

Wie du siehst, gibt es die unterschiedlichsten Probleme und Beschwerden, die dein vierbeiniger Begleiter mit sich bringen kann. Falls du dich nun fragst, ob es auch besonders gesunde Hunderassen gibt, schau doch mal in unserer Rangliste der Top 9 gesündesten Rassen vorbei!

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