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Epilepsie beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

Epilepsie gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen bei Hunden. Sie äußert sich durch wiederkehrende Anfälle, die für den betroffenen Hund wie auch für seine Besitzerin oder seinen Besitzer beängstigend und belastend sein können. Dennoch lässt sich die Krankheit in vielen Fällen gut behandeln und kontrollieren. Hier ist ein Überblick über die Ursachen, typischen Symptome und die verschiedenen Therapieansätze bei Epilepsie beim Hund.

Epilepsie

Ursachen der Epilepsie beim Hund

Die Ursachen epileptischer Anfälle beim Hund sind vielfältig und lassen sich grundsätzlich in drei Hauptkategorien einteilen: idiopathische Epilepsie, symptomatische (auch strukturelle) Epilepsie und reaktive Anfälle. Jede dieser Formen hat unterschiedliche Entstehungsmechanismen und stellt verschiedene Anforderungen an die Diagnose und Therapie.

1. Idiopathische Epilepsie

Die idiopathische Epilepsie ist die häufigste Form bei Hunden und tritt meist im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren zum ersten Mal auf. Die Bezeichnung „idiopathisch“ bedeutet, dass keine konkrete, organische Ursache im Gehirn gefunden werden kann. Dennoch handelt es sich um eine echte neurologische Erkrankung, die auf eine vererbte Funktionsstörung der Nervenzellen zurückgeführt wird.

Bei betroffenen Tieren kommt es zu einer Übererregbarkeit von Nervenzellen im Gehirn, die in bestimmten Situationen etwa bei Stress, starker Erregung, hormonellen Veränderungen oder sogar im Schlaf zu epileptischen Entladungen führen kann. Diese Entladungen stören die normale Funktion des Gehirns und lösen Anfälle aus.

Eine genetische Komponente wird bei dieser Form der Epilepsie stark vermutet, insbesondere weil sie in bestimmten Rassen gehäuft auftritt. Zu den prädisponierten Rassen gehören unter anderem:

  • Labrador Retriever
  • Australian Shepherd
  • Border Collie
  • Beagle
  • Belgischer Schäferhund
  • Boxer
  • Berner Sennenhund

Da die Ursache nicht heilbar ist, zielt die Behandlung darauf ab, die Anfallshäufigkeit zu verringern und die Lebensqualität des Hundes langfristig zu sichern.

2. Symptomatische (strukturelle) Epilepsie

Im Gegensatz zur idiopathischen Epilepsie liegt bei der symptomatischen oder strukturellen Epilepsie eine nachweisbare organische Ursache im Gehirn vor. Diese kann auf verschiedene Veränderungen oder Erkrankungen zurückzuführen sein, wie zum Beispiel:

  • Hirntumoren (gutartig oder bösartig)
  • Entzündliche Prozesse, etwa infolge einer Meningitis oder Enzephalitis
  • Traumatische Hirnverletzungen (z. B. durch einen Unfall oder Sturz)
  • Missbildungen oder Fehlentwicklungen des Gehirns (z. B. Hydrozephalus)
  • Durchblutungsstörungen oder Hirnschläge

Diese Form der Epilepsie tritt häufig bei älteren Hunden auf, kann aber prinzipiell in jedem Alter vorkommen je nachdem, wann die zugrundeliegende Erkrankung auftritt.

Die Diagnose dieser Form erfordert meist weiterführende bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT), um die strukturellen Veränderungen sichtbar zu machen. Die Therapie richtet sich vorrangig nach der Grunderkrankung; bei Tumoren oder Entzündungen kann unter Umständen eine spezifische Behandlung notwendig sein (z. B. chirurgische Entfernung, Chemo-/Strahlentherapie, Antibiotika oder Kortikosteroide). Zusätzlich kann eine antiepileptische Medikation erforderlich sein, um die Anfälle zu kontrollieren.

3. Reaktive Anfälle

Reaktive Anfälle sind keine Epilepsie im eigentlichen Sinn, da das Gehirn strukturell gesund ist. Stattdessen handelt es sich um eine Reaktion des Gehirns auf eine systemische Störung, also auf eine Erkrankung oder Vergiftung außerhalb des zentralen Nervensystems, die jedoch die Funktion des Gehirns beeinträchtigt.

Solche Anfälle können ausgelöst werden durch:

  • Stoffwechselentgleisungen, z. B.
    • Lebererkrankungen (etwa ein Leber-Shunt oder Leberversagen), die zu einer sogenannten hepatischen Enzephalopathie führen
    • Nierenerkrankungen, bei denen sich harnpflichtige Substanzen im Blut ansammeln
    • Unterzuckerung (Hypoglykämie), z. B. bei Welpen mit niedrigem Blutzuckerspiegel, bei Diabetespatienten oder insulinproduzierenden Tumoren (Insulinomen)
  • Vergiftungen (Intoxikationen) durch:
    • Aufnahme von toxischen Substanzen, wie z. B. Schokolade (Theobromin Vergiftung), Xylit (Zuckerersatzstoff), Schneckenkorn, Rattengift oder bestimmten Pflanzen
    • Medikamente, etwa bei versehentlicher Überdosierung oder falscher Verabreichung
    • Insekten oder Schlangengifte

Reaktive Anfälle sind in der Regel einmalig oder vorübergehend, solange die Ursache rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Sie verschwinden oft, sobald die auslösende systemische Störung behoben ist. Ein Hund mit reaktiven Anfällen benötigt daher in erster Linie eine intensive internistische Abklärung und Behandlung der Grunderkrankung nicht zwingend eine langfristige antiepileptische Therapie.

Insgesamt ist die Ursachen epileptischer Anfälle bei Hunden sind vielfältig und erfordern eine sorgfältige Abklärung. Während die idiopathische Epilepsie als chronische Erkrankung meist eine lebenslange medikamentöse Behandlung nötig macht, können reaktive Anfälle durch gezielte Therapie vollständig verschwinden. Bei der symptomatischen Epilepsie hängt die Prognose stark von der Grunderkrankung ab. Eine exakte Diagnose ist deshalb unerlässlich, um dem betroffenen Hund die bestmögliche Behandlung und Lebensqualität zu bieten.

Epilepsie

Symptome und Verlauf epileptischer Anfälle beim Hund

Epileptische Anfälle beim Hund können sehr unterschiedlich verlaufen, sowohl in ihrer Intensität als auch in ihrer äußeren Erscheinung. Sie wirken auf den ersten Blick oft dramatisch, sind für den Hund jedoch selbst nicht schmerzhaft. Für Sie als Halterin oder Halter ist es dennoch entscheidend, die verschiedenen Phasen und Erscheinungsformen eines Anfalls zu kennen, um richtig reagieren und dem Tier bestmöglich helfen zu können.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen generalisierter Epilepsie, fokalen Anfällen und den begleitenden Phasen vor und nach dem Anfall der Aura und der Postiktalen Phase.

1. Generelle Verlaufsphasen eines epileptischen Anfalls

Ein epileptischer Anfall besteht häufig aus mehreren Phasen, die sich in Ausprägung und Dauer unterscheiden:

PhaseBezeichnungTypische ErscheinungenDauer
VorbotenphaseAuraUnruhe, Angst, Hecheln, Zittern, Rückzug, vermehrtes Nähe-Suchen, Jaulen oder Bellen, vermehrtes Lecken, plötzliche VerhaltensänderungSekunden bis Minuten
AnfallsphaseIktusBewusstlosigkeit, Krämpfe, Muskelzuckungen, Paddelbewegungen, Speicheln, Urin- oder Kotabgang, starrer Blick, Zähneknirschen, lautloses „Schreien“Sekunden bis ca. 5 Minuten
NachanfallsphasePostiktale PhaseOrientierungslosigkeit, Schwäche, Ataxie (unsicherer Gang), Blindheit, Verwirrtheit, übermäßiger Hunger oder Durst, Unruhe oder ApathieMinuten bis Stunden

2. Generalisierte Anfälle

Die generalisierten (großen) Anfälle sind die häufigste Form epileptischer Anfälle beim Hund. Dabei wird das gesamte Gehirn gleichzeitig in Mitleidenschaft gezogen. Sie sind meist für Besitzer besonders erschreckend, da sie mit starker körperlicher Aktivität und dem Verlust des Bewusstseins einhergehen.

Typische Symptome eines generalisierten Anfalls:

  • Plötzlicher Sturz oder Umfallen
  • Steife Gliedmaßen (tonische Phase)
  • Rhythmisches Zucken der Muskulatur, vor allem an den Beinen (klonische Phase)
  • Unkontrollierte Bewegungen wie „Paddeln“ oder Laufen im Liegen
  • Starkes Speicheln oder Schäumen aus dem Maul
  • Urin- oder Kotabsatz während des Anfalls
  • Verdrehung der Augen oder starrer Blick
  • Bewusstlosigkeit (der Hund nimmt seine Umgebung in diesem Moment nicht wahr)

Die meisten Anfälle dauern zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten. Dauert ein Anfall jedoch länger als fünf Minuten, spricht man von einem Status epilepticus, einem tiermedizinischen Notfall, der sofort behandelt werden muss.

3. Fokale Anfälle

Bei fokalen (auch partiellen) Anfällen ist nur ein bestimmter Teil des Gehirns betroffen. Diese Anfälle können deutlich subtiler verlaufen als generalisierte Anfälle und bleiben daher mitunter unbemerkt oder werden fälschlich als Verhaltensstörung interpretiert.

Typische Symptome eines fokalen Anfalls:

  • Zuckungen oder Muskelzucken im Gesicht (z. B. an Lippen, Augenlidern oder einer Gesichtshälfte)
  • Zuckungen oder Unregelmäßigkeiten an einer einzelnen Pfote oder Körperhälfte
  • Kieferschnappen oder Kauen ohne erkennbaren Auslöser
  • Fixieren von Gegenständen oder scheinbares „Starren ins Leere“
  • Plötzlicher Angstzustand oder Fluchtverhalten
  • Desorientierung oder aggressives Verhalten
  • Ungewöhnliche Geräuschäußerungen (Bellen, Winseln) ohne ersichtlichen Anlass

Fokale Anfälle können in einen generalisierten Anfall übergehen dies nennt man einen fokal beginnenden Anfall mit generalisierter Ausbreitung.

4. Die Aura Anzeichen vor dem Anfall

Viele Hunde zeigen einige Minuten bis Stunden vor einem epileptischen Anfall auffällige Verhaltensänderungen. Diese Phase wird als Aura bezeichnet und ist ein wichtiges Frühwarnzeichen. Aufmerksame Besitzerinnen und Besitzer lernen mit der Zeit, diese Vorboten zu erkennen und so rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Typische Anzeichen einer Aura:

  • Unruhe oder Nervosität
  • Hecheln ohne körperliche Belastung
  • Starkes Nähebedürfnis oder Rückzug
  • Winseln, Jaulen oder andere ungewöhnliche Laute
  • Lecken an Pfoten, Lippen oder Boden
  • Zittern oder Muskelzuckungen
  • Vermehrtes Schnüffeln oder Desorientierung

Die Dauer dieser Phase ist individuell sehr unterschiedlich, bei manchen Hunden nur wenige Sekunden, bei anderen bis zu einer Stunde.

5. Die Postiktale Phase Nach dem Anfall

Nach dem eigentlichen Anfall kommt es zu einer Phase, in der das Gehirn wieder zur Normalfunktion zurückkehrt. Diese postiktale Phase ist häufig durch Desorientierung und körperliche Schwäche gekennzeichnet. Hunde können in dieser Zeit verwirrt wirken, sich ängstlich verhalten oder sogar zeitweise blind sein.

Typische Merkmale der postiktalen Phase:

  • Torkelnder oder unsicherer Gang (Ataxie)
  • Vorübergehende Blindheit oder Verwirrtheit
  • Ungewöhnliches Verhalten (z. B. Aggressivität oder Angst)
  • Starker Hunger oder Durst
  • Rastlosigkeit oder Schlafbedürfnis
  • Teilnahmslosigkeit oder starke Anhänglichkeit

Die Dauer dieser Phase kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden reichen. Bei häufigen oder schweren Anfällen kann die Erholung entsprechend länger dauern.

Epileptische Anfälle beim Hund verlaufen in unterschiedlichen Formen und Phasen. Während generalisierte Anfälle durch ihre Heftigkeit sofort auffallen, können fokale Anfälle leicht übersehen werden. Die Begleitphasen Aura und Postiktale Phase liefern wichtige Hinweise auf das Anfalls geschehen und helfen dabei, frühzeitig zu handeln. Ein gutes Beobachtungsvermögen, das Führen eines Anfallstagebuchs und eine enge Zusammenarbeit mit der Tierärztin oder dem Tierarzt sind entscheidend für eine erfolgreiche Diagnose und Therapie.

Diagnose der Epilepsie beim Hund

Die Diagnose einer Epilepsie beim Hund stellt eine erfahrene Tierärztin oder ein Tierarzt nach sorgfältiger Abklärung und dem Ausschluss anderer möglicher Ursachen. Da Epilepsie keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom für eine Funktionsstörung des Gehirns ist, muss zunächst geklärt werden, ob es sich tatsächlich um epileptische Anfälle handelt, und falls ja, welcher Typ Epilepsie vorliegt.

Der diagnostische Prozess umfasst in der Regel mehrere Schritte:

1. Ausführliche Anamnese

Der erste und wichtigste Schritt ist ein intensives Gespräch mit der Hundehalterin bzw. dem Hundehalter. Dabei wird der genaue Verlauf der Anfälle erfasst:

  • Wann traten die Anfälle zum ersten Mal auf?
  • Wie häufig kommen sie vor?
  • Wie lange dauern sie?
  • Wie sehen die Anfälle konkret aus (Bewegungen, Verhalten, Bewusstseinszustand)?
  • Gibt es erkennbare Auslöser (z. B. Stress, Futterwechsel, Lärm)?
  • In welchem Zustand befindet sich der Hund vor, während und nach dem Anfall?
  • Gibt es bekannte Vorerkrankungen oder Vergiftungsrisiken?

Auch Videos von Anfällen, die von den Besitzern gemacht wurden, sind äußerst hilfreich, da sie objektive Hinweise auf die Art des Anfalls geben können.

2. Allgemeine klinische Untersuchung

Im Anschluss folgt eine gründliche körperliche Untersuchung, um andere Krankheiten auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen können etwa Kreislaufstörungen, Stoffwechselprobleme oder Herzrhythmusstörungen. Besonders bei älteren Hunden ist es wichtig, internistische Ursachen wie z. B. Leber- oder Nierenerkrankungen in Betracht zu ziehen.

3. Blutuntersuchungen und weitere Labordiagnostik

Eine umfassende Blutuntersuchung liefert wichtige Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand und hilft, mögliche systemische Auslöser epileptischer Anfälle zu erkennen oder auszuschließen. Dabei werden unter anderem folgende Werte geprüft:

  • Leberwerte (z. B. ALT, AST, ALP, Gallensäuren) zur Erkennung einer Leberfunktionsstörung oder eines Lebershunts
  • Nierenwerte (z. B. Harnstoff, Kreatinin) zur Beurteilung der Nierenfunktion
  • Blutzucker (Glukose) zur Feststellung von Unterzuckerung
  • Elektrolyte (z. B. Natrium, Kalium, Kalzium) zur Bewertung des Mineralstoffhaushalts
  • Entzündungswerte oder Hinweise auf Infektionen
  • Eventuell Toxin-Screenings, falls eine Vergiftung vermutet wird

Auch ein Urinstatus oder ggf. Kotuntersuchungen können ergänzend sinnvoll sein, vor allem bei Verdacht auf eine systemische Erkrankung.

4. Bildgebende Verfahren (MRT / CT)

Wenn die klinische und labordiagnostische Untersuchung keinen Aufschluss gibt oder eine strukturelle Epilepsie vermutet wird, ist eine Bildgebung des Gehirns notwendig. Die gängigsten Verfahren sind:

  • MRT (Magnetresonanztomographie) besonders geeignet zur Darstellung von Weichteilstrukturen im Gehirn, etwa bei Tumoren, Entzündungen, Blutungen oder Missbildungen
  • CT (Computertomographie) ebenfalls hilfreich, vor allem bei knöchernen Veränderungen, jedoch weniger präzise bei Weichteilprozessen als das MRT

Diese Untersuchungen werden meist in spezialisierten Tierkliniken unter Narkose durchgeführt und bieten entscheidende Hinweise auf mögliche organische Ursachen der Anfälle.

5. Liquoruntersuchung (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit)

Wenn der Verdacht auf eine entzündliche oder infektiöse Erkrankung des zentralen Nervensystems besteht etwa bei einer Meningitis oder Enzephalitis, kann eine Liquor Untersuchung notwendig sein. Dabei wird eine kleine Menge der Gehirnflüssigkeit entnommen und im Labor auf folgende Merkmale untersucht:

  • Entzündungszellen oder -marker
  • Infektionserreger (z. B. Viren, Bakterien, Pilze)
  • Anzeichen für Autoimmunerkrankungen

Die Liquor Entnahme ist ein invasiver, aber wertvoller diagnostischer Schritt, der unter Narkose erfolgt und häufig in Kombination mit einer Bildgebung durchgeführt wird.

6. Ausschlussdiagnose: Idiopathische Epilepsie

Wenn alle oben genannten Untersuchungen keine körperliche oder stoffwechselbedingte Ursache für die Anfälle aufdecken und der Hund zudem in die typische Altersgruppe (zwischen 6 Monaten und 5 Jahren) fällt, wird in der Regel die Diagnose idiopathische Epilepsie gestellt. Es handelt sich dann um eine funktionelle Störung des Gehirns, vermutlich genetisch bedingt, ohne nachweisbare strukturelle Veränderungen.

Diese Diagnose ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose sie wird gestellt, wenn alle anderen möglichen Ursachen sicher ausgeschlossen wurden.

Die Diagnose „Epilepsie“ erfordert einen systematischen, sorgfältigen Ausschluss anderer Erkrankungen. Nur durch eine gründliche Untersuchung und enge Zusammenarbeit zwischen Tierärztin oder Tierarzt und Hundehalterin oder Halter kann sichergestellt werden, dass der Hund die bestmögliche Behandlung erhält. Je früher die Art der Epilepsie erkannt wird, desto besser lassen sich die Anfälle kontrollieren und die Lebensqualität des Tieres sichern.

Epilepsie

Fazit:

Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen beim Hund und stellt für Tierhalter eine große Herausforderung dar. Die Krankheit äußert sich durch wiederkehrende Anfälle, deren Ausprägung und Häufigkeit stark variieren können. Obwohl Epilepsie nicht heilbar ist, lässt sie sich in vielen Fällen mit einer passenden medikamentösen Therapie und einer angepassten Lebensweise gut kontrollieren. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt ist entscheidend, um die richtige Diagnose zu stellen, Auslöser zu identifizieren und die bestmögliche Behandlung zu finden. Mit Geduld, Aufmerksamkeit und Fürsorge können betroffene Hunde trotz ihrer Erkrankung ein weitgehend normales und lebenswertes Leben führen.

Was ist Epilepsie beim Hund?

Epilepsie beim Hund ist eine chronische neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende Krampfanfälle gekennzeichnet ist. Diese Anfälle entstehen durch plötzliche, unkontrollierte elektrische Aktivitäten im Gehirn. Man unterscheidet zwischen der idiopathischen Epilepsie, bei der keine klare Ursache erkennbar ist, und der symptomatischen Epilepsie, die durch eine zugrunde liegende Erkrankung wie Hirntumoren, Entzündungen oder Verletzungen ausgelöst wird.

Woran erkenne ich, ob mein Hund epileptische Anfälle hat?

Ein epileptischer Anfall kann ganz unterschiedlich aussehen. Typischerweise zeigt der Hund plötzliches Umfallen, Muskelzuckungen, Speicheln, Bewusstseinsverlust oder unkontrollierte Bewegungen. Manche Hunde urinieren oder koten während eines Anfalls. Es gibt auch sogenannte fokale Anfälle, bei denen nur bestimmte Körperteile betroffen sind und das Bewusstsein erhalten bleibt. Häufig wirkt der Hund nach einem Anfall verwirrt, desorientiert oder erschöpft.

Wie wird die Diagnose Epilepsie beim Hund gestellt?

Die Diagnose erfolgt durch Ausschluss anderer möglicher Ursachen. Der Tierarzt führt eine ausführliche Anamnese durch, ergänzt durch neurologische Untersuchungen, Bluttests und eventuell bildgebende Verfahren wie MRT oder CT. Es ist wichtig, andere Krankheiten wie Vergiftungen, Stoffwechselstörungen oder Gehirnerkrankungen auszuschließen, bevor die Diagnose Epilepsie gestellt wird.

Wie wird Epilepsie beim Hund behandelt?

Die Behandlung besteht in der Regel aus der Gabe von Antiepileptika, also Medikamenten, die die Anfallshäufigkeit und -intensität reduzieren. Die Wahl des Medikaments hängt vom Einzelfall ab, und es kann einige Zeit dauern, bis die richtige Dosierung gefunden ist. Eine regelmäßige Kontrolle durch den Tierarzt ist wichtig, um die Wirkung zu überwachen und Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. In einigen Fällen ist eine medikamentöse Behandlung nicht notwendig, wenn die Anfälle sehr selten und mild verlaufen.

Können Hunde mit Epilepsie ein normales Leben führen?

Ja, viele Hunde mit Epilepsie können trotz der Erkrankung ein gutes und erfülltes Leben führen. Entscheidend ist eine konsequente Behandlung, ein geregelter Tagesablauf und das Vermeiden bekannter Auslöser. Die Unterstützung durch den Tierhalter spielt eine zentrale Rolle. Mit der richtigen Betreuung kann die Lebensqualität des Hundes langfristig erhalten bleiben.

Ist Epilepsie beim Hund heilbar?

Epilepsie ist in der Regel nicht heilbar, aber gut behandelbar. Besonders bei idiopathischer Epilepsie handelt es sich meist um eine lebenslange Erkrankung, die jedoch durch Medikamente und gute Pflege stabil gehalten werden kann. Ziel der Behandlung ist es, die Anfälle zu kontrollieren und die Belastung für den Hund möglichst gering zu halten.

Was sollte ich während eines epileptischen Anfalls tun?

Während eines epileptischen Anfalls ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Der Hund sollte möglichst nicht berührt oder festgehalten werden, da unkontrollierte Bewegungen zu Verletzungen führen können auch für den Halter. Die Umgebung sollte gesichert werden, damit der Hund sich nicht stößt oder verletzt. Wenn möglich, sollte die Dauer des Anfalls gemessen und nach dem Ende notiert werden. Dauert ein Anfall länger als fünf Minuten oder folgen mehrere Anfälle direkt hintereinander, handelt es sich um einen medizinischen Notfall, bei dem sofort ein Tierarzt aufgesucht werden muss.

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