Gebärmutterentzündung beim Hund: Die Gesundheit Ihrer Hündin liegt Ihnen am Herzen und das zu Recht. Eine Erkrankung, die vor allem bei älteren, nicht kastrierten Hündinnen häufig auftritt und schnell lebensbedrohlich werden kann, ist die Gebärmutterentzündung, in der Tiermedizin als Pyometra bekannt.
Diese Erkrankung entwickelt sich meist schleichend und wird deshalb oft erst spät erkannt. Eine rechtzeitige Diagnose kann jedoch entscheidend sein denn je früher behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto geringer ist das Risiko schwerer Komplikationen. Hier sind typische Warnzeichen, Risikofaktoren und die Wichtigkeit der Früherkennung.
Was ist eine Pyometra (Gebärmutterentzündung beim Hund) ?
Die Pyometra (Gebärmutterentzündung beim Hund) ist eine schwerwiegende, oft akut verlaufende Entzündung der Gebärmutter, bei der sich große Mengen an Eiter im Inneren des Organs ansammeln. Sie tritt fast ausschließlich bei nicht kastrierten Hündinnen auf und entwickelt sich meist in einem Zeitraum von zwei bis acht Wochen nach der Läufigkeit. Dieser Zusammenhang mit dem Zyklus ist kein Zufall, er spielt bei der Entstehung der Erkrankung eine entscheidende Rolle.
Wie entsteht eine Pyometra (Gebärmutterentzündung beim Hund)?
Nach jeder Läufigkeit kommt es im Körper der Hündin zu hormonellen Veränderungen, die den sogenannten „Scheinschwangerschaftsmodus“ einleiten. Das Hormon Progesteron, das in dieser Phase erhöht ausgeschüttet wird, sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Trächtigkeit vorbereitet. Dabei wird die Schleimhaut dicker und produziert Sekrete, eigentlich als Vorbereitung für die Einnistung von Embryonen gedacht.
Wenn jedoch keine Befruchtung stattfindet, verbleibt dieses nährstoffreiche Sekret in der Gebärmutter. Gleichzeitig wird die normale Reinigungsfunktion der Gebärmutter gehemmt: Der Muttermund bleibt teilweise geschlossen, die Durchblutung verändert sich und die natürlichen Abwehrmechanismen der Schleimhaut werden schwächer. Bakterien, die über die Scheide in die Gebärmutter eindringen können, finden nun ideale Bedingungen vor besonders häufig ist dabei der Erreger Escherichia coli (E. coli) beteiligt.
Die Folge ist eine massive bakterielle Entzündung Eiter bildet sich, das Gewebe entzündet sich, und die Gebärmutter füllt sich zunehmend mit infektiösem Sekret.
Offene vs. geschlossene Gebärmutterentzündung beim Hund, zwei unterschiedliche Verlaufsformen
Die Pyometra kann in zwei verschiedenen Formen auftreten, die sich in ihren Symptomen und ihrem Risiko unterscheiden:
1. Offene Gebärmutterentzündung beim Hund
Bei dieser Form bleibt der Gebärmutterhals leicht geöffnet. Der Eiter kann über die Scheide nach außen abfließen. Dadurch ist ein eitriger, oft übelriechender Ausfluss aus der Vulva sichtbar, ein sehr deutliches Warnzeichen. In vielen Fällen fällt den Besitzern auch auf, dass sich die Hündin vermehrt im hinteren Bereich leckt.
Diese Form ist zwar ebenfalls gefährlich, aber durch den sichtbaren Ausfluss wird sie häufig schneller erkannt und behandelt.
2. Geschlossene Pyometra
Bei der geschlossenen Form bleibt der Gebärmutterhals vollständig verschlossen, der Eiter kann nicht abfließen. Das macht sie besonders heimtückisch und gefährlich, da von außen kaum etwas zu erkennen ist. Die infizierte Gebärmutter kann sich innerhalb kurzer Zeit stark vergrößern und prall mit Eiter füllen. Im schlimmsten Fall kann sie sogar platzen (Gebärmutterruptur) und so eine akute Bauchfellentzündung (Peritonitis) und eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) auslösen.
Gerade weil der Ausfluss fehlt, bleibt die geschlossene Pyometra oft lange unbemerkt. Die Symptome wirken häufig unspezifisch etwa Abgeschlagenheit, vermehrter Durst oder Erbrechen, werden aber schnell lebensbedrohlich, wenn nicht rasch gehandelt wird.
Die Pyometra (Gebärmutterentzündung beim Hund) ist mehr als nur eine „Entzündung“ sie ist eine schwerwiegende, potenziell tödliche Erkrankung, die sich meist durch eine Kombination aus hormonellen Veränderungen und bakterieller Infektion entwickelt. Die frühzeitige Erkennung vor allem durch gute Beobachtung in den Wochen nach der Läufigkeit und eine rasche tierärztliche Behandlung sind entscheidend für das Überleben und die Genesung Ihrer Hündin.
Welche Hündinnen sind besonders gefährdet für Gebärmutterentzündung ?
Grundsätzlich kann jede nicht kastrierte Hündin im Laufe ihres Lebens an einer Pyometra erkranken. Allerdings zeigen Studien und die tierärztliche Erfahrung, dass bestimmte Hündinnen ein erhöhtes Risiko tragen. Dieses Risiko hängt von mehreren Faktoren ab hormonell, altersbedingt oder rassebedingt.
1. Nicht kastrierte Hündinnen
Die wichtigste Voraussetzung für die Entstehung einer Gebärmutterentzündung beim Hund ist, dass die Hündin nicht kastriert ist, also noch über ihre Gebärmutter und Eierstöcke verfügt. Nur in diesen Tieren können die hormonellen Zyklen ablaufen, die das Risiko für eine Gebärmutterentzündung schaffen. Kastrierte Hündinnen, bei denen die Gebärmutter entfernt wurde, können keine Pyometra mehr entwickeln.
2. Hündinnen ab etwa dem 5. Lebensjahr
Mit steigendem Alter nehmen hormonelle Störungen zu, die Gebärmutterschleimhaut wird anfälliger für Veränderungen, und die Abwehrkräfte im Genitalbereich lassen nach. Besonders Hündinnen ab einem Alter von fünf bis sechs Jahren erkranken häufiger vor allem, wenn sie mehrmals läufig waren, ohne je trächtig gewesen zu sein.
Die Pyometra ist bei älteren Hündinnen nicht selten eine Alterserscheinung der Gebärmutter, vergleichbar mit degenerativen Prozessen, die auch andere Organe im Alter betreffen.
3. Wiederholte Läufigkeiten ohne Trächtigkeit
Mit jeder Läufigkeit durchläuft die Hündin einen kompletten Hormonzyklus auch wenn sie nicht gedeckt wird. Die Gebärmutterschleimhaut wird wiederholt aufgebaut, teilweise unvollständig zurückgebildet, und die Struktur des Gewebes verändert sich. Dieses Phänomen nennt man zystische endometriale Hyperplasie.
Mit zunehmender Zahl der Zyklen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Gewebeveränderungen mit einer bakteriellen Entzündung verbinden und so zur Pyometra führen. Hündinnen, die nie trächtig waren, gelten deshalb als besonders anfällig.
4. Vorangegangene hormonelle Behandlungen
Ein weiterer Risikofaktor sind hormonelle Medikamente, die zur Steuerung oder Unterdrückung der Läufigkeit eingesetzt werden. Diese Präparate sogenannte Gestagene, beeinflussen das natürliche hormonelle Gleichgewicht der Hündin. Insbesondere wiederholte oder falsch eingesetzte hormonelle Behandlungen können die Gebärmutterstruktur negativ verändern und das Infektionsrisiko deutlich erhöhen.
Wenn eine hormonelle Läufigkeitsunterdrückung in Erwägung gezogen wird, sollte dies immer unter tierärztlicher Begleitung erfolgen und mit Abwägung der möglichen Nebenwirkungen.
5. Bestimmte Rassen (Rassedisposition)
Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle. Bestimmte Hunderassen zeigen laut Studien eine erhöhte Anfälligkeit für hormonell bedingte Gebärmutterveränderungen und damit auch für Pyometra.
Zu den besonders gefährdeten Rassen zählen unter anderem:
- Golden Retriever
- Berner Sennenhund
- Rottweiler
- Dackel
- Cocker Spaniel
- Collie
Das bedeutet nicht, dass jede Hündin dieser Rassen zwangsläufig erkranken muss aber es ist sinnvoll, bei ihnen besonders aufmerksam zu sein, insbesondere in den Wochen nach der Läufigkeit.
Zusammenfassung: Wer ist besonders gefährdet?
| Risikofaktor | Erklärung |
|---|---|
| Nicht kastrierte Hündinnen | Nur sie durchlaufen die hormonellen Zyklen, die zur Pyometra führen können |
| Hündinnen ab ca. 5 Jahren | Altersbedingte Veränderungen und häufige Läufigkeiten erhöhen das Risiko |
| Wiederholte Läufigkeit ohne Trächtigkeit | Führt zu chronischen Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut |
| Hormonelle Läufigkeitsunterdrückung | Gestagene fördern strukturelle Veränderungen der Gebärmutter |
| Bestimmte Rassen | Genetische Veranlagung kann das Risiko erhöhen |
Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihre Hündin ein erhöhtes Risiko hat, oder Fragen zu Kastration oder Alternativen haben, lassen Sie sich bitte von Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin individuell beraten.
Typische Anzeichen wann Sie aufmerksam werden sollten
Da eine Gebärmutterentzündung beim Hund sich häufig schleichend entwickelt und genau das sie so gefährlich macht ist es wichtige ihre Hündin genau zu beobachten! Die ersten Symptome sind oft unspezifisch und können leicht mit anderen, harmloseren Beschwerden verwechselt werden. Umso wichtiger ist es wie oben schon beschrieben, dass Sie als Halterin oder Halter einer nicht kastrierten Hündin ganz besonders in den Wochen nach der Läufigkeit genau hinschauen.
Die folgenden Symptome können Hinweise auf eine beginnende oder bereits fortgeschrittene Gebärmutterentzündung sein:
Allgemeine Symptome, oft leicht zu übersehen
Diese Anzeichen betreffen das Allgemeinbefinden der Hündin. Sie können auch bei anderen Erkrankungen auftreten, sind aber in Kombination und vor allem nach der Läufigkeit ein ernstzunehmendes Warnsignal:
- Abgeschlagenheit und Teilnahmslosigkeit
Ihre Hündin wirkt müde, bewegt sich weniger oder zieht sich zurück. - Vermehrter Durst (Polydipsie)
Ein auffällig erhöhter Wasserverbrauch ist eines der häufigsten Frühzeichen, verbunden mit häufigem Urinieren. - Appetitlosigkeit
Auch Hündinnen mit ansonsten gutem Appetit verweigern plötzlich das Futter. - Erbrechen oder Durchfall
Diese Symptome deuten darauf hin, dass der Körper auf eine innere Entzündung reagiert. - Fieber oder Untertemperatur
Eine erhöhte Körpertemperatur (über 39,5 °C) oder auch ungewöhnlich kühle Körperpartien wie Ohren und Pfoten können ein Hinweis auf eine schwere Infektion sein. - Spannungsgefühl oder Schmerzen im Bauch
Ihre Hündin zeigt eine ungewöhnliche Körperhaltung, zieht den Bauch ein oder reagiert empfindlich auf Berührungen.
Spezifische Symptome, eindeutiger Hinweis auf Gebärmutterentzündung beim Hund
Besonders bei der offenen Form der Gebärmutterentzündung beim Hund treten zusätzlich Symptome im Genitalbereich auf, die auf eine eitrige Entzündung der Gebärmutter hindeuten:
- Eitriger, häufig übelriechender Ausfluss aus der Scheide
Der Ausfluss kann gelblich, grünlich oder bräunlich sein und tritt meist einige Tage bis Wochen nach der Läufigkeit auf. - Häufiges Lecken im Genitalbereich
Die Hündin versucht instinktiv, den Ausfluss zu reinigen, oft deutlich häufiger als sonst. - Auffällige Unruhe oder Rückzugsverhalten
Viele Hündinnen zeigen Unwohlsein, Unruhe oder ziehen sich in Ecken zurück. - Schmerzen beim Hochheben oder Berühren des Bauches
Besonders bei der geschlossenen Form ist der Bauch stark gespannt, und Berührungen können Abwehrreaktionen oder jaulendes Wegdrehen auslösen.
Vorsicht bei der geschlossenen Pyometra (Gebärmutterentzündung beim Hund)
Bei der geschlossenen Form der Gebärmutterentzündung beim Hund bleibt der Muttermund vollständig verschlossen, der Eiter kann nicht abfließen. In diesen Fällen fehlt der deutlich sichtbare Ausfluss. Das macht die Erkrankung besonders tückisch, da sich die Gebärmutter unbemerkt mit Eiter füllen kann, bis sie massiv vergrößert ist.
Diese Form der Pyometra kann sich innerhalb weniger Tage dramatisch verschlechtern und in einen lebensbedrohlichen Zustand übergehen, mit hohem Fieber, Kreislaufversagen und einer möglichen Bauchfellentzündung.
Was tun bei Verdacht auf Gebärmutterentzündung beim Hund?
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei Ihrer Hündin beobachten, insbesondere innerhalb von 2 bis 8 Wochen nach der Läufigkeit, sollten Sie nicht zögern und sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen. Selbst wenn sich der Verdacht nicht bestätigt, ist ein frühzeitiger Check lebenswichtig.
Bei der Pyometra gilt: Lieber einmal zu früh handeln als zu spät!
Warum eine schnelle Reaktion bei Gebärmutterentzündung beim Hund lebenswichtig ist
Bleibt eine Pyometra unbehandelt, schreitet die Entzündung in der Gebärmutter rasch fort. Der Eiter sammelt sich in großer Menge an, während das Gewebe zunehmend geschwächt wird. In vielen Fällen kommt es zu einer der folgenden schwerwiegenden Komplikationen:
1. Gebärmutterruptur (Riss der Gebärmutterwand: Bei starker Eiteransammlung kann die Wand der Gebärmutter durch den zunehmenden Druck reißen. Dabei tritt der infektiöse Inhalt direkt in die Bauchhöhle aus eine höchst akute Situation, die sofortige chirurgische Notversorgung erfordert.
2. Bauchfellentzündung (Peritonitis): Durch das Austreten des Eiters in die Bauchhöhle entzündet sich das Bauchfell eine lebensbedrohliche Erkrankung, die mit starken Schmerzen, hohem Fieber und Kreislaufversagen einhergeht. Die Behandlung ist kompliziert und nicht immer erfolgreich.
3. Blutvergiftung (Sepsis): Gelangen die Bakterien aus der infizierten Gebärmutter in die Blutbahn, spricht man von einer Sepsis. Dies ist ein medizinischer Notfall, bei dem sich der ganze Körper gegen die Infektion wehrt mit hoher Sterblichkeitsrate, wenn nicht innerhalb kürzester Zeit intensivmedizinisch eingegriffen wird.
Wie wird eine Gebärmutterentzündung beim Hund diagnostiziert?
Da viele der Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, ist eine präzise Diagnostik unverzichtbar. Die Tierärztin oder der Tierarzt wird eine Kombination verschiedener Verfahren anwenden:
1. Klinische Untersuchung: Bereits bei der allgemeinen Untersuchung kann der Verdacht auf eine Pyometra erhärtet werden. Typische Hinweise sind:
- Abgeschwächter Allgemeinzustand
- Fieber oder Untertemperatur
- Vergrößerter, gespannter Bauch
- Empfindlichkeit im hinteren Bauchbereich
- Eitriger Ausfluss aus der Scheide (bei offener Form)
Auch das Verhalten der Hündin etwa Rückzugsverhalten oder vermehrtes Lecken im Genitalbereich liefert wichtige Hinweise.
2. Ultraschalluntersuchung (Sonografie): Die Ultraschalluntersuchung ist ein zentrales Diagnosemittel. Sie ermöglicht eine direkte Darstellung der Gebärmutter. Bei einer Pyometra zeigt sich die Gebärmutter deutlich vergrößert und ist oft mit Flüssigkeit (Eiter) gefüllt. Der Tierarzt kann dabei auch erkennen, ob es sich um eine offene oder geschlossene Form handelt.
Vorteil: Die Untersuchung ist schmerzfrei, schnell durchführbar und liefert in vielen Fällen bereits eine klare Diagnose.
3. Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über den Entzündungsgrad im Körper. Typische Laborveränderungen bei einer Pyometra sind:
- Leukozytose: Erhöhter Wert weißer Blutkörperchen (Hinweis auf Entzündung)
- Erhöhter CRP-Wert (C-reaktives Protein): Marker für akute Entzündungen
- Erhöhte Leber- oder Nierenwerte (je nach Schweregrad der Erkrankung)
Diese Werte helfen nicht nur bei der Diagnose, sondern sind auch wichtig für die Einschätzung der Kreislauf- und Organfunktion vor einer möglichen Operation.
4. Röntgenuntersuchung: Ein Röntgenbild kann ebenfalls hilfreich sein, vor allem wenn die Gebärmutter stark vergrößert ist. Allerdings ist es bei einer geschlossenen Pyometra schwieriger, die Veränderung eindeutig darzustellen, da die Eiteransammlung mit anderen Bauchveränderungen verwechselt werden kann.
Das Röntgen dient daher oft als ergänzende Maßnahme, insbesondere zur Beurteilung der Bauchorgane oder zur Abklärung anderer Ursachen für einen vergrößerten Bauchumfang.
5. Vaginalabstrich (bei offener Pyometra): Wenn ein eitriger Ausfluss vorhanden ist, kann ein Abstrich aus der Scheide entnommen und mikroskopisch oder bakteriologisch untersucht werden. Damit lässt sich feststellen, welche Bakterien die Entzündung verursachen und welche Antibiotika möglicherweise wirksam wären.
Diese Untersuchung ist insbesondere dann sinnvoll, wenn eine medikamentöse Therapie (z. B. bei Zuchthündinnen) erwogen wird auch wenn sie in der Regel nicht die erste Wahl ist.
Vorbeugung was Sie tun können, um die Gebärmutterentzündung beim Hund vorzubeugen?
Die Kastration, sicherer Schutz Gebärmutterentzündung beim Hund
Die effektivste und dauerhafteste Maßnahme zur Vorbeugung gegen eine Gebärmutterentzündung ist die chirurgische Kastration Ihrer Hündin. Dabei werden sowohl die Gebärmutter als auch die Eierstöcke entfernt (Ovariohysterektomie). Diese Operation hat mehrere gesundheitliche Vorteile:
- Schutz vor Pyometra: Ohne Gebärmutter kann keine Entzündung entstehen.
- Reduziertes Risiko für Gesäugetumoren: Vor allem bei frühzeitiger Kastration.
- Keine Scheinträchtigkeit und keine Läufigkeit mehr: Entlastung für Hündin und Halter:in.
Die Kastration kann bereits vor der ersten oder nach der ersten Läufigkeit erfolgen, Abhängig von Rasse, Gesundheitszustand und individuellem Entwicklungsstand. Sie sollte immer in Absprache mit dem Tierarzt oder der Tierärztin geplant werden.
Wenn Sie sich gegen eine Kastration entscheiden
Nicht jede Hündin wird kastriert sei es aus persönlichen Gründen, wegen eines geplanten Zuchteinsatzes oder individueller gesundheitlicher Abwägungen. In diesen Fällen ist eine besonders aufmerksame Beobachtung unerlässlich. Wir empfehlen Ihnen:
- Regelmäßige tierärztliche Kontrollen, vor allem in den Wochen nach der Läufigkeit
So können erste Anzeichen einer Gebärmutterveränderung frühzeitig erkannt werden. - Bewusste Beobachtung von Verhalten und Allgemeinzustand
Achten Sie auf auffällige Veränderungen wie vermehrten Durst, Fressunlust, Rückzugsverhalten oder Ausfluss. - Sofortiger Tierarztbesuch bei Verdacht
Zögern Sie nicht, lieber einmal zu früh als einmal zu spät handeln. Frühzeitiges Eingreifen rettet Leben.
Zusammenfassung: das Wichtigste auf einen Blick für die Vorbeugung von Gebärmutterentzündung beim Hund
| Fakt | Was Sie wissen sollten |
|---|---|
| Betroffene Tiere | Vor allem nicht kastrierte Hündinnen, insbesondere ab dem 5. Lebensjahr |
| Zeitpunkt | Meist zwischen 2 und 8 Wochen nach der Läufigkeit |
| Symptome | Abgeschlagenheit, vermehrter Durst, Fieber, eitriger Ausfluss, Bauchschmerzen |
| Therapie | Chirurgische Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken (Ovariohysterektomie) |
| Prognose | Sehr gut, wenn frühzeitig behandelt |
| Vorbeugung | Kastration ist die sicherste Methode zur Verhinderung der Erkrankung |
Fazit: Gebärmutterentzündung beim Hund
Die Gebärmutterentzündung beim Hund ist eine ernsthafte Erkrankung, die bei frühzeitiger Erkennung sehr gut behandelbar ist. Achten Sie auf die genannten Symptome, insbesondere nach der Läufigkeit Ihrer Hündin, und suchen Sie bei Verdacht sofort tierärztlichen Rat. Ihre Aufmerksamkeit kann Ihrem Tier das Leben retten.
Was genau ist eine Gebärmutterentzündung beim Hund und warum ist sie so gefährlich?
Die Gebärmutterentzündung beim Hund ist eine schwere, bakterielle Entzündung der Gebärmutter, die fast ausschließlich bei nicht kastrierten Hündinnen auftritt. Sie entsteht meist in den Wochen nach der Läufigkeit, wenn der Hormonspiegel – insbesondere des Hormons Progesteron – stark ansteigt. Dieses Hormon bereitet den Körper auf eine mögliche Trächtigkeit vor, verändert die Gebärmutterschleimhaut und senkt die körpereigenen Abwehrmechanismen. Bakterien, die über die Scheide eindringen, können sich in diesem Milieu besonders gut vermehren. Die Folge ist eine Ansammlung von Eiter in der Gebärmutter, die im schlimmsten Fall zu einem Riss der Gebärmutterwand und einer lebensgefährlichen Bauchfellentzündung führen kann. Eine Pyometra (Gebärmutterentzündung beim Hund) entwickelt sich häufig schleichend, ist aber in ihrem Verlauf hochdramatisch. Wird sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sie innerhalb kurzer Zeit tödlich enden.
Wie erkenne ich eine Gebärmutterentzündung beim Hund?
Die Symptome einer Gebärmutterentzündung beim Hund sind anfangs oft unscheinbar und werden leicht übersehen. Typisch ist, dass sich erste Anzeichen etwa zwei bis acht Wochen nach der letzten Läufigkeit zeigen. Ihre Hündin wirkt vielleicht etwas ruhiger als sonst, zieht sich zurück oder hat weniger Appetit. Viele Hunde zeigen vermehrten Durst und urinieren häufiger – ein frühes und wichtiges Warnsignal. Später können Fieber, Erbrechen oder Bauchschmerzen hinzukommen. Bei der offenen Form der Pyometra tritt zusätzlich ein übelriechender, eitriger Ausfluss aus der Scheide auf. Bei der geschlossenen Form hingegen fehlt dieser Ausfluss – was die Diagnose erschwert und die Gefahr erhöht, dass die Erkrankung unbemerkt bleibt. Daher sollten Sie bereits bei leichten Veränderungen im Verhalten Ihrer Hündin aufmerksam werden, besonders wenn sie älter und nicht kastriert ist.
Wie wird eine Gebärmutterentzündung beim Hund beim Tierarzt festgestellt?
Die Diagnose einer Pyometra (Gebärmutterentzündung beim Hund) erfolgt auf mehreren Ebenen. Zunächst wird Ihre Hündin gründlich untersucht. Dabei achtet die Tierärztin oder der Tierarzt auf allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber, einen vergrößerten Bauch oder eitrigen Ausfluss. Mithilfe eines Ultraschalls lässt sich die Gebärmutter meist eindeutig beurteilen – sie erscheint dabei vergrößert und mit Flüssigkeit gefüllt. Zusätzlich wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um den Entzündungsgrad im Körper zu bestimmen. Ein erhöhter Anteil weißer Blutkörperchen oder ein stark erhöhter CRP-Wert sind typische Anzeichen. In manchen Fällen kann auch eine Röntgenaufnahme zur Abklärung sinnvoll sein, vor allem bei der geschlossenen Form, bei der der Eiter nicht über die Scheide abfließt. Ein Vaginalabstrich kann ergänzend helfen, insbesondere zur Identifikation der beteiligten Bakterien.




