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Golden Retriever – der geniale Familienhund und alles was du über die Rasse wissen musst

Alle kennen ihn, den typischen Familien- und Rassehund der Golden Retriever. Er ist bekannt als intelligenter, einfühlsamer und anpassungsfähiger Weggefährte und eignet sich besonders als Familienhund. In diesem Artikel möchten wir dich gerne etwas mehr über die Rasse und ihre Besonderheiten aufklären. Was gibt es zu beachten, wie und wo kann ich mir eine Golden Retriever anschaffen und welche Kosten kommen auf mich zu und welche spezifischen Charaktereigenschaften kenne ich vielleicht noch nicht?

Golden Retriever

Die optischen Merkmale der Rasse „Golden Retriever“

Der Golden Retriever ist ein mittelgroßer Hund und hat in der Regel sehr gute Proportionen. Er hat goldenes, hellbeiges oder teilweise sogar fast weißes Fell. Das Fell ist weich und mittellang. Es kann teilweise glatt oder auch lockig/wellig sein. Die Hündinnen sind kleiner als die Rüden und weisen teilweise eine Schulterhöhe von 51 – 56 cm auf. Sie wiegen meist zwischen 30kg und 36kg und sind somit auch leichter als Rüden. Die Rüden weisen eine größere Schulterhöhe auf, die teilweise bis zu 61 cm ragt. Auch das Gewicht des Rüden beläuft sich teilweise auf bis zu 40kg.

Was gibt es bei der Fellpflege eines Golden Retrievers zu beachten?

Das schöne goldene Fell des Retrievers macht seine Rasse aus und hebt sein optisches Erscheinungsbild noch etwas vor. Das Fell des Retrievers besteht aus zwei Schichten. Der oberen Schicht ist die untere und dichtere Lage, die den Vierbeiner vor Kälte und Nässe schützt. Die obere Schicht wird auch Deckhaar des Hundes genannt. Mit der Fellpflege sollte bereits im Welpenalter begonnen werden, damit sich der Golden Retriever schnellstmöglich an die Pflege gewöhnt.

Die Geschichte des Golden Retrievers

Die Rasse ist um die 1800er Jahre entstanden und hat ihren Ursprung zwischen England und Schottland. Entstanden sind die Goldies aus einer Kreuzung zwischen einem Labrador, eine Irish Setter und den nicht mehr allzu bekannten und auch nicht mehr aktuellen Tweed Water Spaniel. Diese Rasse ist inzwischen ausgestorben. Was ihn besonders macht ist seine sanfte Art und Weise zu apportieren.

Er bringt das Lebewesen an Land, beschädigt es jedoch nicht, da er nicht fest zubeißt und ein „sanftes“ Maul hat. Anerkannt wurde die Rasse „Golden Retriever“ im Jahre 1911. Ab dem Jahre 1959 wurden dann erste Goldies nach Dänemark gebracht. Die Rasse wurde früher besonders gerne für die Jagd eingesetzt. Der Name setzt sich aus der goldenen Fellfarbe zusammen und aus dem Begriff aus dem englischen „to retrieve“ = abrufen, etwas bringen.

Der früheren Beschäftigung des Jagens geht der Retriever immer weniger nach. Dafür findet man ihn heutzutage als Rettungshund in der Bergwacht und vor allem im Assistenzbereich für Sehbehinderte Menschen beispielsweise.

Futter

Ein Golden Retriever ist als großwüchsiger Hund bekannt. Er sollte daher im Welpenalter mit nicht allzu energiereichem Essen gefüttert werden, um ein zu schnelles Wachstum zu vermeiden. Eine zu starke Überfütterung ist nicht gut für das Skelett und die Gelenke. Da der Goldie im Allgemeinen ein sehr gefräßiger Vierbeiner ist, sollte auch immer auf sein Gewicht geachtet werden, mit Blick auf die Waage. Die Mengen des Futters richten sich nach dem Gewicht des Hundes.

Charakter

Golden Retriever sind die klassischen Familienhunde. Sie sind besonders pflegeleicht, sofern sie ausgelastet sind. Goldies sind sehr ausgeglichene Wesen und wenig temperamentvoll. Er ist sehr ruhig und wenig hektisch, weswegen er sich auch bestens als Therapiehund aber auch als sehr beliebter Familienhund eignet. Gleichzeitig ist er aber auch nicht „langweilig“ und hat die nötige Energie, um seinen Aufgaben nachzugehen.

Der Golden Retriever ist nicht bekannt als „erschrocken“, sondern gilt als standhafter und fröhlicher Wegbegleiter. Er wird gerne beschäftigt und braucht im Idealfall eine Beschäftigung oder besser gesagt „eine Aufgabe“. Die Rasse besticht mit dem großen Intereses daran, Gehorsam zu sein. Der Golden Retriever ist daher sehr gehorsam, aktiv und menschenfreundlich.

Haltung eines Golden Retrievers

Der Golden Retriever ist ein großer Vierbeiner der viel Auslauf braucht. Daher ist ausreichend Platz und ein größerer Garten durchaus vorteilhaft. Durch seine sehr freundliche, robuste und anhängliche, familiengeeignete Art, ist der Golden Retriever zwar nicht ganz so anspruchsvoll aber dennoch braucht er Freiraum und genügend Platz, damit er sich wohlfühlt. Dazu gehört auch entsprechender Auslauf. Er eignet sich nicht für die Zwingerhaltung und sollte auch nicht über Stunden alleine zu Hause sein. Hier wird von einem Maximum von 4-5 Stunden gesprochen, wenn überhaupt.

Der Golden Retriever wird zwischen 10-14 Jahre alt. Die Anschaffung sollte also immer gut und ausreichend überdacht werden, da die Lebenserwartung sehr hoch ist und den Alltag einer Familie maßgeblich beeinträchtigt. Es handelt sich um ein Lebewesen, ein Individuum, welches Bedürfnisse hat, die berücksichtigt werden müssen.

Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten für einen Golden Retriever unterscheiden sich immens. Entscheidest du dich einen Goldie einer Züchterfamilie zu kaufen können die Summe bis zu 2500 Euro sein. Doch warum sind die Kosten bei einem professionellen Züchter so hoch? Ganz einfach! Es geht nicht nur um den Verkauf an sich und den Verdienst, den der oder die Züchterin daran macht.

Die Kosten, die während der Aufzucht der Kleinen getragen werden mussten sind auch nicht zu unterschätzen. Hier muss sich um ausreichend Platz, genügend Decken, Futter für das Muttertier, Tierarztkosten für Entwurmungen etc. gekümmert werden. Außerdem wird durch eine professionelle Zucht garantiert, dass der Hund eine gute und vor allem gesunde Familie hatte.

Es können auch unerwartete Komplikationen bei der Geburt der Welpen auftreten. Auch hier muss der Züchter teilweise tief in die Tasche greifen und in Vorkasse treten. Mit Verkauf eines Welpen, kann er die Unkosten die auf ihn zukommen eventuell gerade so begleichen, ohne dass er für sich selbst einen Gewinn daraus gezogen hat. Allgemein ist für eine professionelle Zucht besonders Wert darauf zu legen, dass es um das Wohl des Tieres geht und nicht der Profit des Züchters im Vordergrund steht.

Viele Züchter wollen sich vor dem Kauf ein umfassendes Bild der potentiellen Käufer bzw. Familie machen. Sollte man sich beispielsweise nicht sympathisch sein, kam es auch schon vor, dass die Vermittlung abgebrochen wurde und nach einer neuen Bleibe geschaut wird. Vielen Züchtern liegt das Wohl ihrer Zuchttiere an erster Stelle. Es ist also nicht nur für den Züchter essentiell, für welche Familie er sich entscheidet und an wen er den Welpen abgibt, sondern auch die Interessenten sollten ein gutes Gefühl haben und die Absichten des Züchters im Auge behalten, bevor sie sich in einen der kleinen Welpen verlieben.

Natürlich gibt es auch Anbieter über Kleinanzeigen, die die Welpen für sehr wenig Geld verkaufen. Hier werden teilweise „nur“ Preise von 250,00 Euro aufgerufen, was natürlich viel zu wenig ist für einen reinrassigen Golden Retriever.

In solch einem Fall ist immer zu prüfen, ob es sich um ein professionelles Angebot handelt. Liegen die entsprechenden Papiere vor? Wieso wird der Hund so günstig verkauft? Hat er Vorerkrankungen? Wer sind die Elterntiere und handelt es sich möglicherweise um einen illegalen Transport aus östlichen Ländern? Grundsätzlich sollten solche Organisationen nicht unterstützt werden. Trotzdem ist daran zu denken, dass der unschuldige Vierbeiner nichts dafür kann und auch die illegalen Fellnasen wünschen sich ein schönes und vor allem behütetes Leben. Was bei den Anschaffungskosten aber auch nicht in Vergessenheit geraten sollte sind die laufenden Kosten für die Haltung des Golden Retrievers, sowie die Erstanschaffungen für Welpen. Gerade wenn ihr euch für einen Welpen entscheidet ist es wie mit kleinen Kindern.

Jederzeit muss ein neues Geschirr besorgt werden, die Leine ist kurz oder das Körbchen zu klein. Hier fallen permanente Kosten an, die auch nicht unterschätzt werden sollten. Die Routine-Untersuchungen beim Tierarzt oder aber auch das Futter, welches gut ausgewählt werden sollte kostet Geld. Wer sich also einen großen Hund anschaffen möchte, sollte vorher gut durchrechnen und sich auf monatliche Kosten zwischen 50,00 – 200,00 Euro einstellen, je nach Größe.

Ein weiterer Kostenpunkt in Deutschland ist die anfallende Hundesteuer. Je nach Rasse beträgt sie jährlich zwischen 120,00 und 600,00 Euro. Gerade Listenhunde oder Kampfhunde werden hoch versteuert.

Bei der Anschaffung eines Welpen wird auch bei gehorsamen Hunden dazu geraten die Hundeschule zu besuchen. Gerade für Familien, die sich einen Ersthund anschaffen und wenig- bis gar keine Erfahrung mit Hunden hatten bis jetzt, bietet sich das besonders an. Doch auch die Hundeschule birgt weitere Kosten. Tiertrainer oder Hundeschulen nehmen teilweise einen Stundensatz zwischen 15,00 und 25,00 Euro pro Stunde.

Aktivitäten mit einem Golden Retriever

Der Golden Retriever braucht trotz seinen sanften Wesens, ausgiebige und lange Spaziergänge, sowie geistige Beschäftigung. Durch seine Geschichte als eigentlicher „Jagdhund“, mag der Golden Retriever unglaublich gerne Apportierspiele. Dies wird besonders mit dem Dummy-Training gefördert und macht dem Vierbeiner große Freude. Der Goldie ist ein besonders guter Schwimmer und ist sehr gerne im Wasser. Ob Apportierspiele im Wasser oder einfach nur gemeinsames Schwimmen im Sommer oder plantschen in großen Pfützen, für diese Art von sportlicher Betätigung ist die Fellnase immer zu haben.

Ist der Goldie ein begnadeter Schwimmer?

Die Rasse gehört zu den bekannten Hunden die auch Schwimmhäute besitzen. Dazu gehören die Labradore und der Golden Retriever. Die Schwimmhäute befinde sich zwischen den einzelnen Zehen an jeder Pfote eines Hundes. Nicht bei allen Rassen, die eine Schwimmhäute besitzen ist diese auch sichtbar. Doch beim Golden Retriever ist sie besonders ausgeprägt.

Die Schwimmhäute wurden besonders Jagdhunden über die letzten Jahre angezüchtet, damit sie ihre Aufgabe als „Jäger“ noch besser nachkommen können. Die Schwimmhäute vergrößert also somit die Pfote des Hundes, sodass nichts mehr durchdringen kann, was den Vierbeinigen Schwimmer beeinträchtigt. Entsprechend wird bei Schwimmen auch weniger Kraft angewendet und eingespart, weswegen noch längeres Schwimmen und Aufhalten im Wasser gewährleistet ist. Durch die Schwimmhäute kann sich der Hund im Wasser auch schneller fortbewegen.

Das Gesundheitsbild und bekannte Erbkrankheiten

Leider sind die Goldies sehr anfällig für Gelenkerkrankungen. Daher sollten schon bei Wachstum des Welpen, bzw. des Junghundes auf die korrekte Ernährung geachtet werden, wie bereits schon im Beitrag erwähnt, unter dem Punkt „Ernährung“. Der Golden Retriever darf keinesfalls zu früh, zu schnell wachsen. Dementsprechend muss die Ernährung etwas kalorienärmer ausfallen, dass auch die Knochen und die Muskeln korrekt mitwachsen können. Ein weiterer wichtiger Punkt, um zu schnellen Wachstum zu vermeiden ist Überanstrengung.

Gerade Welpen oder Junghunde dürfen nicht zu ausgiebig Gassi gehen, da sich der gesamte Körper erst an die Belastung gewöhnen muss. Zu lange Spaziergänge in zu frühen Monaten schadet also den Gelenken des Welpen oder Junghundes. Außerdem wird der Hund entsprechend sportlich erzogen und erwartet auch in den darauffolgenden Jahren die Länge des Auslaufs. Besonders bekannt sind dann die „Hüftdysplasie“ oder die sogenannte „Ellbogendysplasie“. Außerdem kam es im Rassebild in den letzten Jahren vermehrt zu „Epilepsie“, „Milztumoren“ oder „Muskeldystrophie“.

Es ist daher wirklich wichtig sich mit dem zukünftigen Verkäufer, bzw. Züchter auseinander zu setzen, eventuelle Erbkrankheiten der Elterntiere abzufragen oder aber auch einen Blick in die Papiere des Zuchthundes zu werfen. Wurde die Fellnase nach ausreichender Überprüfung dann für gut empfunden, kann zu Hause mit Bewegung und entsprechendem Futter weitergearbeitet werden. Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt, sowie Impfungen und Fellpflege werden für alle Hunde als Voraussetzung für ein gesundes und langes Hundeleben vorausgesetzt.

Welcher Hund passt zu mir?

Wichtig ist, dass man sich ausreichend mit den einzelnen Rassen beschäftigt. Auch Tierheimhunde oder Hunde aus dem ausländischen Tierschutz wollen wieder in ein behütetes zu Hause ziehen. Wenn sich Familien oder Hundeliebhaber jedoch für einen Rassehund entscheiden, empfehlen wir, dass sich ausreichend über die entsprechende Rasse informiert wird. Ob Golden Retriever oder eine andere Rasse, jeder Vierbeiner hat besondere Charaktereigenschaften oder optische Besonderheiten, bei denen jeder Liebhaber für sich entscheiden sollte auf was er oder sie Wert legt. Innerhalb einer Familie sollte erstmals besprochen werden, ob und wie man eine Fellnasse in den Alltag zu integrieren ist.

Insgesamt ist zu sagen, dass ein Golden Retriever sich perfekt für eine Familie eignet oder auch für Hundeanfänger. Besonders gut eignen sie sich auch als Therapie- oder Assistenzhunde. Sie sind sehr intelligent und robust, sind geduldig und emotional. Nichtsdestotrotz sind Hunde Individuen, jeder hat seinen eigene Charakter und es ist nicht zu pauschalisieren, dass jeder Hund diese Eigenschaften mit sich bringt. Auch Hunde die ängstlich sind oder zurückhaltend können sich als hervorragende Weg Begleiter herausstellen.

Ein Hund ist eine große Investition, da er in der Regel auch viele Jahre Teil der Familie ist und einen Lebensabschnitt bereichern kann. Die Entscheidung welcher Charakter, welche Rasse oder welche Größe der Vierbeiner haben soll, dass muss jede Familie für sich selbst herausfinden.

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