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Agility – Grundlagen und Regeln

Was ist Agility ?

Agility ist eine der beliebtesten Hundesportarten, bei dieser müssen Hindernisse in einem Parcours in einer bestimmten Reihenfolge überwunden werden. Angezeigt wird die Abfolge für den Hund vom Hundeführer mithilfe von Körpersprache und Hörzeichen. Der Hund und die Hindernisse dürfen allerdings nicht berührt werden. Der Parcours muss in einer bestimmten vorgegebenen Zeit geschafft werden. Beim Agility müssen Hund und Mensch eng zusammenarbeiten. Ziel ist es den Parcours möglichst fehlerfrei und in einem schnellen Tempo zu beenden.

Agility Hürde

Ursprung von Agility

Ursprünglich kommt Agility aus England. 1978 wurde erstmals bei einer Hundeausstellung Agility als Pausenfüller genutzt, und da dies beim Publikum sehr gut ankam wurde es in den kommenden Jahren erneut in das Programm mit aufgenommen. So verbreitete sich dieser Hundesport sehr schnell sodass die erste Europameisterschaft 1992 in Frankreich abgehalten wurde.

Voraussetzung für Agility

Teilnahmebedingungen für die Teilnahme an offiziellen Turnieren sind eine bestandene Begleithundeprüfung und die Tollwutimpfung. Der Hundeführer muss in einem Verein des VDH Mitglied sein und eine Haftpflichtversicherung für den Hund abgeschlossen haben. Außerdem muss der Hund durch eine Chipnummer oder Tätowierungs-Nummer identifizierbar sein.

Welche Hunde sind für Agility geeignet?

Theoretisch darf jede Hunderasse am Agility teilnehmen. Für große und schwere Hunde ist es sehr schwer den Parcours zu absolvieren, längerfristig können sie auch gesundheitliche Probleme entwickeln.

Agility eignet sich besonders gut für sehr aktive und lernfähige Hunde. Dein Hund sollte nicht an Übergewicht leiden, keine Gelenkkrankheiten oder psychische Probleme haben. Außerdem sollte er die Grundkommandos beherrschen, wie „Sitz“ und „Platz“. Besonders geeignet sind der Australian Shepherd oder der Border Collie.

Wie alt muss der Hund für Agility sein?

Aus gesundheitlichen Gründen solltest du mit deinem Hund erst mit 12 Monaten mit dem Agility Training anfangen. Hier solltest du nicht direkt einen ganzen Parcours laufen sondern Schritt für Schritt mehr lernen. Um an offiziellen Turnieren teilzunehmen muss dein Hund mindestens 18 Monate alt sein.

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Grundlagen und Regeln beim Agility

Der Hund wird vom Hundeführer durch einen Parcours geführt, dieser kann bis zu 22 Hindernisse beinhalten. Es gibt zum einen den „A-Lauf„, bei diesem gibt es Sprunghürden und Kontaktzonengeräte. Zum anderen gibt es noch „Jumping„, bei dem keine Kontaktzonengeräte vorgesehen sind. Der Parcours muss möglichst fehlerfrei, schnellstmöglich und natürlich in der richtigen Reihenfolge durchlaufen werden.

Während der Hund den Parcours läuft, darf er weder ein Halsband noch eine Leine tragen. Außerdem darf der Hund nicht vom Hundeführer berührt werden. Es wird ausschließlich mit Hörzeichen und der Körpersprache gearbeitet.

Größenklassen/Leistungsklassen (ab 01. Januar 2023)

  • Small (S) kleiner als 35 cm Widerristhöhe
  • Medium (M) ab 35 cm und kleiner als 43 cm Widerristhöhe
  • Intermediate (I) ab 43 cm und kleiner als 48 cm Widerristhöhe
  • Large (L) ab 48 cm Widerristhöhe
  • Prüfungsstufe A0
    • Einsteigerklasse
    • ohne Slalom und ohne Wippe
    • einfacher Streckenverlauf und festgelegter Laufgeschwindigkeit
    • du darfst starten, wenn dein Hund mindestens 18 Monate als ist und die Begleithundeprüfung bestanden hat
  • Prüfungsstufe A1
    • A0 dreimal fehlerfrei gelaufen
    • ein Verbleib in A0 ist möglich (freiwilliger Abstieg in A0 ist nicht möglich)
  • Prüfungsstufe A2
    • A1 dreimal eine Platzierung (1-3), fehlerfreier Lauf
    • ein Verbleib in A1 ist freiwillig (freiwilliger Abstieg in A1 jederzeit möglich)
  • Prüfungsstufe A3
    • A2 fünfmal eine Platzierung (1-3), fehlerfreier Lauf
    • Ein Verbleib in A2 ist freiwillig (freiwilliger Abstieg in 2 jederzeit möglich)

Das Einmessen erfolgt durch einen qualifizierten Agility-Leistungsrichter. Im Leistungsnachweis wird die Größenklasse eingetragen. Der Hund muss dafür mindestens 18 Monate als sein.

Senioren-Klasse

Ab einem Alter von 6 Jahren besteht die Möglichkeit in die Seniorenklasse zu wechseln. Nach einer Eintragung in diese Klasse kann der Hund allerdings nicht mehr zurück in eine andere Prüfungsklasse.

Die Senioren-Klasse unterscheidet sich nur durch eine niedrigere Sprunghöhe und eine geringere Laufgeschwindigkeit. Auch hier wird der Slalom nicht gestellt. Die A-Wand muss auf 150 cm gesenkt werden. Die Hunde der Senioren-Klasse laufen auf dem Niveau der A1.

Hindernisse beim Agility

Sprünge

Hürden

Die Hürden bestehen aus zwei Seitenteilen und einer Stange. Die Stange liegt auf, sodass sie bei einer Berührung herunterfällt. In einem Parcours sind die Hürden die häufigsten Hindernisse. Sie liegen je nach Größenklasse unterschiedlich hoch. Wenn der Hund eine Stange wirft, gilt dies als Fehler und wird mit einem Fehlerpunkt gewertet.

L=55-65 cm

M=34-45 cm

S= 25-35 cm

Agility Hürde 2

Reifen

Der Reifen muss durchsprungen werden. Um für alle Testklassen eingesetzt werden zu können, muss der Reifen höhenverstellbar sein.

Reifen

Weitsprung

Beim Weitsprung werden, je nach Größenklasse des Hundes, zwei bis fünf Sprungelemente hintereinander aufgestellt. Der Hund muss diese ohne Berührung überspringen.

Slalom

Der Slalom besteht aus zwölf Stangen, die mit dem gleichen Abstand voneinander entfernt im Boden stecken. Diese muss der Hund nacheinander abwechselnd umlaufen. Der Hund muss als erstes mit der linken Schulter durch die erste Stange gehen. Beim Slalom darf keine Stange ausgelassen werden.

Agility Slalom

Kontaktzonenhindernisse

Laufsteg

Der Laufsteg, oder auch kurz Steg genannt, besteht aus zwei Rampen und einem geraden, langen Mittelteil. Über den Stegaufgang muss der Hund nach oben gehen und über das lange Mittelteil laufen. Beim der zweiten Rampe muss der Hund ordentlich nach unten laufen ohne vorher abzuspringen. Die Fellnase muss außerdem die Zone, einen anders eingefärbten Teil, berühren.

Agility Steg

Wippe

Die Wippe muss komplett überquert werden ohne vorher abzuspringen. Auch hier muss der letzte Teil, die Zone, vom Hund berührt werden.

Agility Wippe

A-Wand

Die A-Wand besteht aus zwei Teilen, die in Form eines A verbunden sind. Der Hund muss auf der einen Seite nach oben laufen und auf der anderen Seite nach unten. Beim heruntergehen muss auch hier wieder die Zone berührt werden.

Tunnel

Der Tunnel ist am Boden fixiert, zum Beispiel durch Sandsäcke und hat überall dieselbe Höhe.

Agility Tunnel

Sacktunnel

Beim Sacktunnel ist der erste Teil in einer festen Form, allerdings geht er dann in einen flexiblen Teil über, der am Boden aufliegt.

Vorteile und Nachteile von Agility

VorteileNachteile
Auslastung für den Hund nicht für Junghunde und Senioren geeignet
Mensch-Hund Team wird gestärkthohe Zeit-Erfordernis für Trainingsstunden
Fitness für Mensch und Hundteure Geräte bzw. Trainingsstunden
Hundekontakteschnelle Überforderung für den Hund
Beispielparcours
Beispiel Parcours A1

VDH-Prüfungsordnung Agility zum nachlesen.

Agility Übungen für Zuhause

Bevor du mit dem richtigen Training anfangen kannst, solltest du mit deinem Hund ein allgemeines Hundetraining durchgeführt haben und die wichtigsten Grundkommandos üben. Dazu gehören „Sitz“, „Platz“ sowie der Rückruf. Für Agility sollten dein Hund und du eine gute Grundausdauer besitzen, da bei einem Parcours auch mal gerannt werden muss. Diese kannst du trainieren, indem du mit deinem Hund gemeinsam joggen oder Fahrrad fahren gehst. Besonders am Anfang solltest du darauf achten, dass ihr genug Pausen macht, damit dein Hund nicht überfordert ist und mit viel Spaß bei der Sache ist. Auch dir tun die kleinen Pausen sicher gut.

Fange am Besten langsam an, deinen Hund an die Geräte zu gewöhnen.

Für den Reifen kannst du zum Beispiel optimal einen Hola-Hoop-Reifen nehmen und deinen Hund mit einem Leckerli hindurchführen. Als Ersatz für einen Tunnel kannst du einen Kindertunnel zum Spielen nehmen und auch hier den Hund mit einem Leckerli durchführen. Falls du keinen besitzen solltest, kannst du auch provisorisch einen Tunnel mit Stühlen und Decken bauen.

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